Skitourentipp: Astental im Nationalpark Hohe Tauern

Zufällig hab ich vor einiger Zeit auf Facebook eine Veranstaltung gefunden: Skitourenseminar im Astental. Nachdem ich mich schlau gemacht hatte wo denn das Astental bzw. das Sadnighaus, auf dem die Übernachtung angeboten wurde, überhaupt ist, beschloss ich mich dafür anzumelden.
Organisiert wurde das Wochenende von den Naturfreunden Kärnten und der Bergsportagentur Alpin Süd. Nächtigung im Sadnighaus auf 1.840 Meter Seehöhe mit Halbpension und mindestens zwei schöne Skitouren sowie eine LVS-Übungen waren ausgeschrieben. Da in Kärnten die Möglichkeiten für Skitouren heuer etwas begrenzt waren, war das für mich eine gute Möglichkeit endlich mal mit den Tourenski in die Berge zu kommen.
Vor allem mal im Nationalpark Hohe Tauern, mit Schneesicherheit und Blick auf die 3.000er in der Umgebung.
Die Anreise am Freitag abend war sehr unkompliziert, da im Tal gar kein Schnee mehr lag und auch die Bergstraße zum Sadnighaus nahezu schneefrei war. Durchs Mölltal fährt man bis Mörtschach (also Richtung Heiligenblut) und biegt dort rechts ab. Das Sadnighaus ist gut angeschrieben. Von der Unterkunft war ich absolut positiv überrascht. Schöne Zimmer mit Stockbetten, neue sanitäre Anlagen, Sauna, nette Wirtsleute und eine haubenverdächtig ausgezeichnete Küche!


Am ersten Abend waren nur wenige der insgesamt 23 Teilnehmer anwesend, die meisten sind am Samstag in der Früh eingetroffen. Auch unser Bergführer Leo kam erst am Samstag zur Truppe und führte uns am ersten Tag sicher auf den Mohar bzw. die Kluidhöhe.
Erst hatte ich Bedenken, dass wir bei einer so großen Gruppe nur einen Bergführer hatten. Normalerweise sollten die Gruppen kleiner sein, maximal 8 – 10 Personen ist angenehm. Es war aber dann so, dass wir uns in zwei Gruppen teilten und die Teilnehmer abwechselnd die Gruppen führten. Leo kümmerte sich um die Gruppe, die auf den Mohar wollte und Robert von Alpin Süd um die andere Gruppe, welche die Kluidhöhe als Ziel hatte.
Ich war mit der zweiten Gruppe unterwegs und nachdem sich auch der Nebel lichtete wurde es eine fast kitschige Skitour. Sonnenschein, kaum Wind und eine traumhafte Aussicht von der Kluidhöhe zum Grossglockner, Hohen Sonnblick und weiteren unzähligen Gipfel der Hohen Tauern. Auch die Abfahrt war super, bis auf die letzen Höhenmeter, wo es einfach schon zu warm war. Bei der Abfahrt wechselten wir uns auch wieder am, um den Weg zum Ausgangspunkt zurück zu finden.


Nach einer stärkenden Kaffeejause stand am Nachmittag eine LVS-Übung am Programm. Auch diese war trotz der großen Gruppe recht kurzweilig und jeder konnte einmal mit LVS suchen und mit Schaufel und Sonde arbeiten.
Der Abend klang nach zwei angenehmen Saunagängen gemütlich bei einem wunderbaren Menü und netten Gesprächen mit den anderen Teilnehmern aus.


Für den Sonntag war die Wettervorhersage nicht gerade rosig. Nebel, Wind, eventuell sogar Schneefall war angesagt. Der erste Blick in der Früh aus dem Fenster wischte allerdings alle Sorgen weg – strahlender Sonnenschein! Treffpunkt 08.00 Uhr im Seminarraum, dort lernten wir Ernst kennen, unseren Bergführer für den Sonntag. Und da wir das Wetter ausnutzen wollten hielten wir uns nicht lange auf. Um 08.30 Uhr LVS-Check und dann ging es schon los, Richtung Stellkopf. Circa 1.000 Höhenmeter warteten auf uns.
Wir machten uns auf den Weg durch eine wiederum wunderschöne Schneelandschaft. Nach circa einer halben Stunde wurden wir dann in kleine Gruppen eingeteilt, die Aufgabe war den ökonomischsten und sichersten Weg zum Gipfel zu finden. Wir sollten uns beim Führen abwechseln. Immer wieder kam Ernst zu den einzelnen Gruppen, gab uns Tipps und motivierte uns. Das zerstreute meine Bedenken endgültig, ich fühlte mich sehr gut aufgehoben, obwohl wir nur einen Bergführer für 23 Personen hatten. Vor allem lernte ich sehr viel, um mich sicher in den Bergen zu bewegen.


Ich war mit vier anderen Teilnehmern unterwegs, wir verstanden uns sehr gut und jeder konnte seine Aufgabe super erfüllen. Nach circa dreieinhalb Stunden erreichten wir den Gipfel auf 2.840 Meter Seehöhe. Da fing das Wetter an umzuschlagen, die Schlechtfront kam auf uns zu und so hielten wir uns gar nicht lange auf, sondern machten uns gleich auf den Weg hinunter.
Die letzte Stunde des Aufstiegs war für mich sehr anstrengend, ich dachte es wäre die ungewohnte Höhe. Bei der Abfahrt hatte ich ständig das Gefühl, dass mir unwohl wird. So ähnlich wie beim Autofahren, wenn ich hinten sitze und viele Kurven zu fahren sind. Da mich ein simples Cola im Sadnighaus dann aber wieder auf Vordermann brachte, lag es doch an einer Unterzuckerung, also hatte ich einfach zu wenig Energie über die Nahrung zu mir genommen. Naja, man lernt immer was dazu 🙂
Trotzdem war die Abfahrt schön, die Sicht war zwar nicht die Beste, aber ich hatte keine Probleme durch den teilweise schweren Schnee zu kommen und war echt happy, dass es mir im Endeffekt so gut gegangen ist. Das war für mich die bisher längste Abfahrt durchs Gelände.
Nachdem alle wieder gut beim Sadnighaus angekommen waren gab es noch eine kleine Nachbesprechung bei einem Getränk und schön langsam machten sich alle wieder auf den Heimweg.

Mein Fazit: Eine gelungene Veranstaltung, das Astental ist eine wunderschöne Region für Skitouren. Bei Lawinenwarnstufe 2 konnten wir uns sehr sicher durch das Gelände bewegen. Ich habe viele Tipps für mich mitgenommen und fühle mich in Zukunft noch sicherer in den Bergen. Außerdem werde ich sicher wieder aufs Sadnighaus zurück kommen, denn das Essen dort ist einfach ein Wahnsinn! Abgesehen davon war es mal ein schöner Rückzug in eine Welt ohne Internet, Computer und Telefon. Die einzige Verbindung zur Aussenwelt war ein WLAN Router im Vorzimmer des Gästehauses von wo ich zumindest ein Lebenszeichen nach Hause schicken konnte 😉

Seid ihr schon mal in der Region gewesen? Habt ihr vielleicht Tipps wo es noch ein paar schöne Möglichkeiten für Skitouren oder Wanderungen dort gibt?

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

Photocredits: Trailbirdie, Gudrun Egger

Was machen Trailläufer im Winter?

Natürlich laufen! Allerdings gibt der Winter schon gute Möglichkeiten neben dem Laufen durch Alternativsportarten Ausdauer und Kraft zu trainieren. So bringt man durch Abwechslung auch jede Menge Spaß in den Trainingsalltag.
Ich persönlich gehe wahnsinnig gerne Skifahren und Skitouren. Im vergangenen Winter ist fast ganz Österreich unter einer meterhohen Schneedecke versunken. „Fast“, nur in Kärnten hatten wir leider wenig Schnee. Für mein Wintersportlerherz fast zu wenig.
Trotzdem sind sich ein paar schöne Skitouren und auch ein geniales Skitechniktraining in Heiligenblut ausgegangen.

So war ich zum Beispiel wieder auf der Grebenzen, auf der Flattnitz oder auch in den Karawanken mit den Tourenski unterwegs. Beim Tourenskilauf trainiert man Ausdauer und Kraft. Auch bei der Abfahrt durch das Gelände ist Kraft und Ausdauer gefragt. Und vor allem Geduld, da man sich oft erst einen guten Weg suchen muss.
Skifahren dagegen ist für mich ein tolles Krafttraining, da der Fokus auf der Abfahrt auf der Piste liegt und man sich zwischendurch immer wieder schön beim Liftfahren erholen kann.
Ein Highlight war für mich die Hochrindl, die ich bisher nur vom Traillaufen kannte, als Skigebiet kennen zu lernen. Super Naturschnee, ausgezeichnet präparierte Pisten, nicht allzuviele Menschen unterwegs und durchaus anspruchsvolle schwarze und rote Pisten. Und das Beste, schnell für mich zu erreichen.

Die Kälte in Kärnten hat dazu beigetragen, dass sämtliche Seen und Teiche zugefroren sind und so sind sich auch ein paar Eislaufrunden bzw. Eishockey „Matches“ 😉 ausgegangen. Eislaufen ist für mich hauptsächlich Spaß und da Eishockey in Kärnten der Volkssport ist, geht natürlich kein Eislaufen ohne Eishockeyschläger.
Aber auch wenn man gemütlich seine Runden zieht tut man sehr viel für seine Ausdauer und auch für die Technik.

Da im Tal der wenige Schnee allerdings sehr schnell weg war bin ich schon seit einiger Zeit wieder auf meinen Hometrails unterwegs. Im Frühling ist das besonders schön, weil die Natur erwacht. Die Sonne wird wieder stärker und ich fühle mich mit mehr Energie versorgt.
Einzig meine Allergien gegen diverse Laubbäume und Sträucher wollen mir einen Strich durch die Rechnung machen. Das kann ich mit Medikamenten recht gut im Griff halten und achte darauf, dass ich über meine Ernährung auch genügend Vitamine zu mir nehme.

Was im Winter allerdings schon passieren kann ist, dass man sich mal wieder auf ein Abenteuer einlässt und so werdet ihr in der nächsten Zeit auch etwas über mein Training für einen Treppenmarathon erfahren 🙂


Weiteres dazu demnächst. Hier noch ein paar Impressionen von meiner letzten Skitour mit dem Alpenverein Klagenfurt in den Karawanken.

Welche Sportarten verkürzen euch so den Winter?

Keep on running and be fearless

Eure Trailbirdie

Jolsport Run Kärnten

So, lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Aber es war nicht so, dass ich in den letzten Wochen nichts getan hätte 😉 Eine berufliche Umstellung hatte Vorrang, trotzdem habe ich versucht meinem Trainingsplan für den Jolsport Run Kärnten, der letztes Wochenende in der wunderschönen Region Hochrindl statt gefunden hat, gerecht zu werden. Es ist sich zwar nicht alles so ausgegangen wie ich es mir gedacht hatte, aber durch die vielen Höhenmeter, die ich im Winter bei den Skitouren gemacht habe fühlte ich mich schon recht fit um an den Start zu gehen.

Nun, was ist dieser Jolsport Run Kärnten? Trailfreunde unter euch kennen sicher die Tour de Tirol, welches sozusagen der große Bruder ist. Drei Tage Trailrunning pur 🙂 Insgesamt 75 Kilometer und 3.500 Höhenmeter. Die kleinere Variante in Kärnten (73 km und 3000 hm) hatte zwar ein paar Höhenmeter weniger, steht meines Erachtens der Tour de Tirol aber in nichts nach. Es gab zwei Gründe warum ich mich schon frühzeitig für dieses Event angemeldet hatte.

  1. Ich wollte das erste Mal drei Rennen an drei Tagen hintereinander absolvieren!
  2. Die Veranstaltung fand auf der Hochrindl statt, also quasi vor der Haustür und auf einem meiner Trainingsberge der vergangenen Jahre!

Somit war die Entscheidung im Dezember letzten Jahres schnell gefallen und die Anmeldung getätigt.

Und ich bereue es nicht 🙂 Ich kann den Veranstaltern nur mein Kompliment aussprechen. Bis auf ein paar kleine Hoppalas (das darf beim ersten Mal schon mal passieren) ist alles reibungslos abgelaufen und auch das Wetter war besser als vorhergesagt.

 

Am Freitag, dem ersten Tag, stand abends ein kurzer Trail über 12 km und knapp 400 hm am Programm. Start und Ziel waren direkt beim JUFA Nockberge. Dort gab es auch die Möglichkeit sein Gepäck zu verwahren und im Anschluss an den Lauf zu duschen. Wirklich sehr gemütlich. Die 12 km des „Hüttenlaufs“ sammelten wir auf drei Runden, die Strecke war durchwegs auf angenehmen Wald- und Forstwegen zu laufen, nur der Zielhügel war ein Stückchen Asphalt. Es waren auch einige Läufer am Start, die am nächsten Tag nicht den Marathon in Angriff nahmen und somit war es ein sehr schneller Lauf. Ich konnte mein Tempo überdurchschnittlich durchhalten, war sogar etwas überrascht, dass es mir bergauf gut ging und ich alles problemlos laufen konnte. Als Belohnung durfte ich dann sogar für den 1. Platz in meiner Altersklasse einen Preis entgegennehmen. Nach der Siegerehrung ging es aber schnell nach Hause, ausrasten für den Marathon am nächsten Tag war angesagt.

 

Am Samstag, Start war um 09.00 Uhr beim Hochrindl-Parkplatz, nahm ich gemeinsam mit 50 anderen LäuferInnen den „Nockberge Marathon“ über 42 km und knapp 1.900 hm in Angriff. Die ersten 10 km kannte ich gut von meinen Trainingsläufen, es ging den Panoramawanderweg entlang bis zum Weissen Kreuz und dann hoch zum Lattersteig (2.264 m), erster Gipfel. Es folgten Torer (2.205), Bretthöhe (2.320 m), großer Speikkofel (2.270 m) und kleiner Speikkofel (2.109 m) bis es dann nach 16 km ab der Speikkofelhütte das erste lange Stück bergab für mich zu laufen gab. Durch die angegebenen Cut-off Zeiten hatte ich immer meine Uhr im Blick und machte mir langsam ernsthafte Sorgen, dass ich es nicht bis zur ersten Cut-off Zeit schaffen würde. Dabei ging es mir körperlich total gut, nur in Gedanken rechnete ich mittlerweile fix, dass ich bei 22 km aus dem Rennen genommen werden würde, weil ich 15 Minuten über der Cut-off Zeit von 3,5 Stunden lag (die Kraxlerei zwischen den Gipfeln hatte sehr viel Zeit verbraucht). Seit geraumer Zeit hatte ich aber einen treuen Begleiter! Klaus, der Schlussfahrer auf seinem Mountainbike begleitet mich, denn ich war die letzte Läuferin im Feld. Bei dem kleinen Starterfeld hat mich das aber gar nicht überrascht, vor allem weil viele Teilnehmer extra aus Tirol angereist waren und solche Läufe schon viel öfter gemacht hatten als ich, vor allem in Gegenden wo die Berge noch viel steiler sind als bei uns daheim. Klaus war es auch, der mich in dieser Phase motivierte weiterzulaufen. Und tatsächlich, nach den weiteren Labestationen, die übrigens von sehr netten Helfern betreut wurden, ging es mir wieder so gut, dass ich ein flottes Tempo laufen konnte. Die Zielzeit mit 7 Stunden war dann auch wieder für mich realistisch und es machte richtig Spaß 🙂 Die Landschaft änderte sich gewaltig, hatten wir auf den ersten 16 km hochalpine Verhältnisse, waren wir auf den letzten Kilometern über Wiesen, durch Wälder und über Straßen unterwegs. Die Strecke ist also wirklich sehr abwechslungsreich und wunderschön. Nach der letzten Labestation bei 39 km hatte ich noch eine gute Stunde Zeit um zeitgerecht ins Ziel zu kommen. Allerdings hatten es ausgerechnet die letzten drei Kilometer wahrlich in sich. Es ging über einen Hohlweg circa 250 Höhenmeter aufwärts, steil und sehr unregelmäßig, ich hatte das Gefühl das dauerte ewig, kam in keinen Rhythmus mehr! Aber irgendwann sah ich dann doch ein paar Fahnen und mit Erleichterung stellte ich fest, dass ich am Hochrindl Parkplatz stand und nur mehr die letzten paar Meter ins Ziel zum JUFA Nockberge hochlaufen musste. Hier ein paar Bilder vom Event-Gucker, eigene Fotos habe ich diesmal während dem Rennen nicht gemacht:

Ich hörte schon von weitem Harry, den genialen Moderator im Ziel, der mich als Last-Finisherin ankündigte. Ich muss euch ehrlich sagen, ich erlebte den besten Zieleinlauf meines bisherigen Läuferlebens, Gänsehaut pur. Es wurde gejubelt und geklatscht, so viele Leute standen im Zielbereich, obwohl der erste Läufer schon drei Stunden vor mir im Ziel war. Und das ist es was bei den Trailveranstaltungen einfach so genial ist. Alle gratulierten sich gegenseitig, jeder ist froh, wenn alle gut ins Ziel kommen und die Strecke gut hinter sich bringen. Ich war noch eine Viertelstunde unter der Zielzeit und bin mit meiner persönlichen Leistung wirklich sehr zufrieden.

Hier die Aufzeichnung meiner Suunto Ambit 3 Peak:

Nockberge Marathon
Nockberge Marathon

Nach ein bisschen Smalltalk mit den anderen LäuferInnen, einer angenehmen Dusche und einem wohlverdienten Bierchen stand dann noch die Siegerehrung am Programm, die schön zügig durchgeführt wurde. Immerhin war es ja noch nicht ganz vorbei und ich begab mich wieder ins Tal für eine weitere erholsame Nacht und begann mich erst jetzt mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass da noch ein drittes Rennen am Plan stand!

Also ging es am Sonntag nochmal rauf auf den Berg, der „Hochrindltrail“ mit 19 km und 600 hm musste noch absolviert werden. Und meine Freude an diesem Tag war einfach nur riesig. Ich hatte schon Spatzen, aber keine Schmerzen, fühlte mich ausgeruht und traf viele Bekannte im Startbereich. Einige Kärntner Läufer hatten sich Zeit genommen um am Sonntag zumindest den letzten Bewerb mitzumachen und so wurde aus dem Traillauf ein Trailfest 🙂 Es standen um 09.00 Uhr an diesem Tage 88 LäuferInnen am Start, einige also sehr ausgeruht. Das merkte man auch gleich beim Tempo 😉 Mein Ziel war einfach so lange zu laufen wie es geht und zu gehen wenn es nicht mehr geht. Die erste Schleife ging über Forst- und Wanderwege erst mal bergab und dann leicht bergauf, so kam ich gut ins Laufen und konnte bergab sogar einige Läufer überholen. Nach gut 6 km war aber Schluss mit lustig, denn dann standen wir bei der Talstation eines Sesselliftes und hatten 2 km mit über 200 hm über eine Skipiste vor uns! Mentaltraining pur, ein Schritt nach dem anderen und auch dieser Hügel war bald überwunden. Vom Hochrindl Kegel mit 1.758 m Seehöhe hinunter konnte ich wieder schön Tempo aufnehmen. Die Strecke führte beim JUFA Nockberge vorbei hinunter auf den Parkplatz und dann auf den Beginn der Marathon Strecke vom Vortag. Dank Nicole gibt es auch ein paar Action-Fotos:

Nach 13 km bogen wir Richtung Kerschbaumerhütte ab, wo noch einmal eine Labestation wartete. Die Energiereserven wurden mit Cola und Iso-Riegel noch ein letztes Mal aufgefüllt. Die letzten 6 km waren  ein Genuss zu laufen. Über einen schönen Wald- und Wanderweg ging es zurück bis zur Forststraße, und zum Abschluss hieß es zum fünften Mal an diesem Wochenende den Zielhügel hinauf. Ich war so aufgeputscht, dass ich den sogar noch locker laufen und im Ziel noch einmal den Applaus genießen konnte.

Unglaublich, ich hatte es geschafft 🙂 Drei Tage – drei Trails! Nach der wohlverdienten Dusche im JUFA Nockberge gönnte ich mir dann eine Pizza, dazu ein Bierchen und wartete mit alten und neuen Trailfreunden auf die Siegerehrung. Leider sind Trailveranstaltungen noch immer eine Männerdomäne, vor allem die längeren Strecken. In der Gesamtwertung bei den Damen waren wir zu viert und ich freute mich riesig über meinen dritten Platz und die damit verbunden Preise sowie eine schöne Trophäe aus Zirbenholz. Ich hoffe, wenn der Jolsport Run Kärnten nächstes Jahr wieder statt findet mit mehr Damen am Start zu stehen 🙂 Die Trails brauchen einfach noch mehr mutige Frauen!

Zur Veranstaltung möchte ich noch sagen, dass das Team von Jolsport rund um Sonja und Arnold eine Topleistung gebracht hat. Die Strecken waren bestens markiert (gefährliche Schneefelder wurden durch Umleitungen entschärft), die Labestationen von freundlichen und motivierenden Helfern bedient, die Siegerehrungen gut durchgezogen, die Finishergeschenke können sich echt sehen lassen (Softflasche, T-Shirt, Socken) und die Infrastruktur vor Ort war perfekt. Das einzige was ich für das nächste Jahr noch vorschlagen möchte ist an den letzten Labestationen auch Salziges anzubieten wie Salzstangen, Brezen, Wurst, Käse, Brot. DANKE!

Mein Fazit: Eine tolle neue Trail-Veranstaltung in Kärnten, ich hoffe es gibt sie noch viele Jahre. Super Organisation, viele Goodies und total schöne, abwechslungsreiche Strecken. Jetzt braucht es nur noch mehr StarterInnen! Dann wird die Hochrindl zum Trailrunning-Paradies 🙂

 

2019 Anmeldung offen
Anmeldung für 2019 ist geöffnet 🙂

 

Welche Laufveranstaltung war für euch so etwas Besonderes? Vielleicht gibt’s ja Tipps für neue Laufziele?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Event-Gucker, Nicole Metz, trailbirdie

 

 

Skitour: Kosiak

Meine letzte Skitour führte mich wieder mit Kameraden der Naturfreunde St. Veit an der Glan in die Berge. Zwar nicht so wie geplant in die Nockberge auf den Falkert, sondern wegen der besseren Schneebedingungen in die Karawanken, auf den Kosiak (Geißberg) 2.024 m.

Nach einer guten Dreiviertelstunde Fahrtzeit von Klagenfurt ins Bärental war unser Ausgangspunkt die Stouhütte auf 960 m Seehöhe. Da wir schon recht früh dran waren hatten wir kein Problem einen Parkplatz zu bekommen. Der Kosiak bzw. der Weg zur Klagenfurter Hütte ist ein beliebtes Ziel für Tourengeher bzw. Schneeschuhwanderer im Großraum Klagenfurt.

Zu viert machten wir uns auf jeden Fall gemütlich auf den Weg, immer dem Wegweisern Richtung Klagenfurter Hütte entlang. Die meiste Zeit waren wir auf der Forststraße, auf der auch der Hüttenwirt der Klagenfurter Hütte mit seinem Bergmobil unterwegs ist, also war es kein Problem den Weg zu finden. Abgesehen davon waren schon ein paar Tourengeher vor uns unterwegs und wir konnten der Aufstiegsspur folgen.

Nach circa 2 Stunden und ein paar Spitzkehren zum „Üben“ waren wir auf der Matschacher Alm auf 1.628 m angelangt, hier gönnten wir uns erstmal eine längere Pause vor dem letzten Anstieg. Leider blieb uns der Blick zu der Bergkette um den Hochstuhl wegen der darüber ziehenden Nebelfetzen verwehrt, trotzdem kam mir die sommerliche Klettersteig-Tour auf den Hochstuhl vom Sommer 2016 mit Andrea in Erinnerung. Unsere Raststelle auf der Matschacher Alm war wirklich sehr idyllisch, die verschneiten Almhütten und die weiße Pracht rundherum waren wirklich ein wunderschöner Anblick zum genießen. Unser Ziel lag allerdings noch knapp 400 Höhenmeter von uns entfernt und hüllte sich in eine Nebelhaube.

Also, weiter ging es, erstmal ein paar Höhenmeter hinauf bis wir über dem letzten Wald heraus kamen. Spätestens jetzt wusste ich warum unser Guide vorhin vom Spitzkehren-Üben gesprochen hatte, ein Blick nach oben zeigte mir, dass da noch viele davon vor mir lagen und ich war dankbar für die Tipps unseres Guides. Ab da schaute ich auch nicht mehr nach oben, sondern immer nur bis zur nächsten Kehre 😉 Das half mir, wie schon so oft bei einem Marathon oder Ultratrail. Ein Schritt nach dem anderen, von einem Punkt zu nächsten. Und so arbeitete ich mich Spitzkehre für Spitzkehre nach oben. Bis, oh welch Überraschung, endlich nach über drei Stunden Aufstieg das Gipfelkreuz vor mir auftauchte. Die letzten Meter ging es dann noch flach dahin und so stand dem Gipfelerlebnis nichts mehr im Weg! Wir hatten auch noch Glück mit dem Wetter, kaum Wind und viel Sonnenschein am Gipfel. Leider kamen über den Karawanken-Kamm noch immer Wolken herein, somit war uns die Fernsicht verwehrt. Trotzdem war das Wetterspiel faszinierend zu beobachten.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast machten wir uns an die Abfahrt. Die Details dazu erspare ich euch lieber. Gerne würde ich schreiben, dass wir herrlichen Pulverschnee hatten und die Ski wie von alleine Richtung Tal fuhren. So schön es aber am Gipfel war, so schwer war auch der Schnee. Für meine Fahrkünste und schmalen alten Ski zu schwer. Somit war leider ein Sturz für mich unvermeidlich. Gefühlsmäßig machte ich einen superschönen Überschlag im Schnee, ausgesehen hat es dann wohl doch etwas anders. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich mittlerweile Functional Training fix in meinen Trainingsalltag eingebaut habe, durch die ständigen Kraft- und Stabiübungen habe ich mich bestimmt vor einer Verletzung bewahrt. Nun ja, Stürze gehören dazu zum Skifahren. Aufstehen, Schnee abklopfen, Ski und Stöcke zusammen sammeln und weiter geht’s. Ich tastete mich von Schwung zu Schwung bis unter die Matschacher Alm, dort gelangten wir dann wieder auf den Forstweg. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Guide Gerd und die anderen Kameraden, die geduldig auf mich gewartet, mir geholfen haben meine Stöcke wieder zu finden und mich motiviert haben.

Währen die Jungs weiter durch den Wald Richtung Stouhütte fuhren blieb ich nun sicherheitshalber am Forstweg, da war die Abfahrt recht angenehm. Natürlich war aufzupassen, denn es waren immer noch Tourengeher am Weg nach oben. Ohne Rücksichtnahme geht es am Berg aber ohnehin nicht und so gab es keine Probleme bei der Abfahrt. Da wirklich noch viel Schnee im Gelände war, machte es sogar Spaß am Weg zu fahren.

map Kosiak

Mein Fazit: Eine anspruchsvolle, aber recht sichere Tour, bei Schönwetter mit toller Aussicht.  Anstieg über 1.000 Höhenmeter auf circa 6 km. Ich bin auf jeden Fall sicherer im Spitzkehren-Gehen geworden und meine nächste Investition werden neue Ski sein, die leichter, kürzer und breiter sind 🙂 Auch ein Skitechnik-Kurs oder Freeride-Kurs wäre mal angebracht, vielleicht Anfang nächsten Winter?

Eine Variante der Route findet ihr auch auf bergfex.at.

Wie ist eure Erfahrung so mit Abfahren im Gelände?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Gerd Streicher, Trailbirdie

 

 

Skitour: Saualpe / Gertrusk

Dieses Wochenende hab ich mich für eine kurze, aber feine Skitour wieder mal den Naturfreunden St. Veit an der Glan angeschlossen. Das Skitouren-Team ist wirklich sehr bemüht immer wieder abwechslungsreiche Touren auszuschreiben und so fanden sich diesmal sechs TeilnehmerInnen zu der von Christoph angeführten Skitour auf die Saualpe. Als Ziel war der Gertrusk, ein auf 2.044 m Seehöhe gelegener Gipfel in den Lavanttaler Alpen, direkt an der Grenze der Bezirke St. Veit/Glan und Wolfsberg.

Unsere Tour startete von der Weißberger Hütte auf 1.607 m Seehöhe, direkt erreichbar über Eberstein, Klein Sankt Paul, Wieting. Somit wartete ein Anstieg von etwa 400 Höhenmeter. Wir starteten direkt über der Nebelgrenze und hatten somit wunderbares Wetter und auch die Schneebedingungen waren optimal. Als wir schon einen schönen Blick auf den Gipfel hatten konnten wir eine Herde Gemsen dabei beobachten wie sie knapp unter dem Gipfel durch den Schnee querten. Es waren auch nur ein paar einzelne andere Tourengeher unterwegs. Die Zeit verging wie im Flug und nach einer knappen Stunde hatten wir schon den Sattel der Saualpe erreicht und machten eine kleine Rast bzw. einen Fotostopp beim wunderschön verreiften Eisernen Kreuz.

Danach war der Weg zum Gipfel nur noch ein kurzer. Laut unserem Guide wäre es noch möglich bis zum höchsten Gipfel der Saualm weiterzugehen, dem Ladinger Spitz mit 2.079 m Seehöhe, was circa eine halbe Stunde gedauert hätte. Da der Gipfelkamm aber ziemlich abgeweht war und viele Felsen sichtbar waren verzichteten wir zugunsten unserer Ski darauf. Statt dessen machten wir uns nach einer kurzen Gipfelrast auf den Rückweg durch den Tiefschnee.

Insgesamt dauerte diese Tour in gemütlichem Tempo zwei Stunden und so gönnten wir uns noch einen Kaffee auf der Weißberger Hütte, bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.

Gertrusk map

Fazit: Durch die Kürze und den leichten Schwierigkeitsgrad dieser Tour, ist sie absolut empfehlenswert für eine schnelle Tour zwischendurch, wenn man noch den halben Tag anders verbringen möchte. In der Gruppe auch für Einsteiger geeignet.

Wo habt ihr euch am Wochenende so rum getrieben? 🙂

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Christoph Pressen, Trailbirdie

Skitour: Innerkrems – Blutige Alm

Ein kleiner Nachtrag zu meiner letzten Skitour 🙂 Der Weg hat mich mit Freunden von den Naturfreunden St. Veit/Glan diesmal in die Innerkrems geführt. Ein beschauliches Dörfchen im Biosphärenpark Nockberge an der Grenze Kärntens zu Salzburg.

Unser Guide Gerhard hatte eine sanfte Skitour, die auf jeden Fall auch für Anfänger und Wiedereinsteiger geeignet ist, zur Blutigen Alm vorgeschlagen. Der Name hörte sich ja nicht so vertrauenswürdig an 😉 allerdings versteckt sich hinter dem Namen tatsächlich eine sanfte Anhöhe im Skigebiet Innerkrems mit wunderbarem Panoramablick über die Umgebung. Auf der Website des Ausflugs-Gasthauses kann man nachlesen:

Um 600 nach Christus drangen von Süden her slawische Völkerschaften in den Lungau ein. In dieser Zeit soll es zu heftigen Kämpfen zwischen den Slawen und den Bajuwaren gekommen sein.  In einer solchen Schlacht auf einer Alm im Bundschuhtale, die an der Grenze zwischen Kärnten und Salzburg liegt, wurden die Bajuwaren geschlagen. Die Alpe, auf der diese Schlacht geschlagen wurde, wird seither im Volksmund die „Blutige Alm“ genannt.

Die Tour starteten wir direkt beim Parkplatz im Skigebiet (Achtung, gebührenpflichtig) bei sehr frischen -10° Celsius, allerdings stiegen die Temperaturen relativ schnell je höher wir kamen. Es war ein Traumtag, mit Sonnenschein und kaum Wolken am Himmel zu sehen. Auch waren die Schneebedingungen sehr gut, denn die Innerkrems hatte noch einigen Schnee über die Hohen Tauern von den vorherigen Tagen abbekommen.

Unsere Tour führte uns entlang des Übungsliftes dann recht schnell auf einen Forstweg, den wir dann gemächlich in Angriff nahmen. Da schon ein paar Tourengeher und auch Schneeschuhwanderer vor uns unterwegs waren, war der Weg gut gespurt und durch den frischen Schnee super griffig. Somit gab es auch an den wenigen steilen Passagen keine Probleme.

Wir waren wirklich in einer wunderschönen verschneiten Märchenlandschaft unterwegs! Genau das ist es was für mich das Bergsteigen bzw. Wandern im Winter ausmacht. Nach circa zwei Stunden waren wir dann beim ersten Ziel der Blutigen Alm angelangt. Da der Schnee rundherum so verlockend aussah beschlossen wir allerdings noch ein Stück weiter bis zum Bergrücken zu gehen und nach gut zweieinhalb Stunden waren wir dann ganz oben. Von dort konnten wir den Blick Richtung Katschberg und Lungau genießen, sowie in weiter Ferne die verschneiten Hohen Tauern bewundern. Nach einer kurzen Gipfelrast bei einem Steinmandl machten wir uns an die Tiefschneeabfahrt. Leider hat der Schnee leichter ausgesehen als er war, somit wurde nichts aus meiner erhofften ersten POWDER-Abfahrt, aber dennoch war es fein mal wieder abseits der Pisten abfahren zu können. Das Stück bis zur Almhütte auf der Blutigen Alm war auch nicht lange.

Dort übrigens genossen wir ein verdientes Weizenbier und ein ausgezeichnetes Süppchen bevor wir uns dann auf die Piste schwangen und die Talabfahrt in Angriff nahmen.

Ehrlich gesagt, ich war das erste Mal in diesem kleinen Skigebiet, aber ich war total begeistert. Die Schneebedingungen waren super, die Pisten ausgezeichnet präpariert und es waren auch einige ziemlich steile Pistenabschnitte dabei 🙂 Am liebsten wären ich nochmal mit dem Lift hoch und noch einmal runter gefahren.

Somit ist das Skigebiet Innerkrems auf jeden Fall ein Tipp für den nächsten Skitag!

Mein Fazit: Eine wirklich schöne und nicht zu anstrengende Tour, mit tollem Bergpanorama und nahezu ohne Lawinengefahr. Blutige Alm – ich komme wieder 🙂

map Innerkrems

Wohin hat es euch so in den letzten Wochen bei diesem herrlichen Schnee heuer verschlagen?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

Notfall Lawine

In den letzten Tagen hat sich die Lawinensituation in unseren Bergen wieder etwas beruhigt, davor war die Situation sehr gefährlich und es hat auch einige Meldungen über Lawinenunglücke gegeben. Es ist ein Thema mit dem sich jeder Skitourengeher und jeder Skifahrer, der sich abseits der gesicherten Pisten aufhält, auseinander setzten muss. Es ist zwar schön und gut eine Notfallausrüstung zu besitzen, aber damit umzugehen und im Notfall wissen was zu tun ist, ist eine andere Geschichte.

Ich hatte letztes Wochenende die Möglichkeit mit Kollegen der Naturfreunde aus Kärnten und der Steiermark eine Fortbildung zu diesem Thema zu absolvieren. Notfall Lawine war das Thema. Und wie Ihr am Titelbild dieses Beitrags erkennen könnt sind Lawinen auch in bewaldetem Gebiet möglich. Das Bild wurde während einer Skitour auf der Turracherhöhe aufgenommen (danke Gerd für dieses Foto).

Schneebrett Turracherhöhe

Zurück zum Fortbildungswochenende. Was für mich persönlich natürlich ein Highlight war, der Kurs fand auf der Winterleitenhütte im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen statt 🙂 Also in meiner Heimat! Referent war Martin, Bergführer bei den Naturfreunden und ich fand mich einer Gruppe von fünf erfahrenen Tourengehern wieder. Die Theorie lernten wir am Samstag Abend, und schon da war mir klar wie wichtig es für mich persönlich war dabei zu sein.

Habt ihr euch schon mal überlegt wie lange 15 Minuten sind? Eine Ewigkeit, wenn man auf etwas wartet. Aber wenn man nur 15 Minuten Zeit hat einen odere mehrere Verschüttete in einer Lawine zu lokalisieren und auszugraben, dann ist das eine verdammt kurze Zeit. Denn genau so lange haben Verschüttete eine Überlebenschance von ca. 90%. Danach fällt die Chance rapide ab. Und wenn man bedenkt, dass das Gehirn bei Sauerstoffunterversorgung nach 5 Minuten die Aktivität abschaltet wird erst deutlich wie wichtig es ist einen Verschütteten so schnell wie möglich zu finden.

Im Ernstfall heißt es also nicht wie sonst bei einem Notfall üblich die Rettung zu alarmieren, sondern SOFORT handeln! Ruhe bewahren und einen Überblick verschaffen, Suche mittels LVS-Gerät und Sonde, systematisches Ausschaufeln, Erste Hilfe und Versorgung.

Somit begann der Sonntag schon zeitig im Freien, die Handhabung von LVS-Gerät und Sonde wurde in ebenem Gelände geübt. Für mich war es das erste Mal, dass ich mit diesen Gerätschaften umging. Danach ging es ins Übungsgelände. Martin hatte uns dafür die Hohe Rannach, einen Nebengipfel vom Zirbitzkogel vorgeschlagen. Was wir  vorher nicht wussten war, dass er uns dort schon tags zuvor einen Lawinenabgang simuliert hatte und ein verschütteter Dummy zu bergen war.

Wir stiegen also in Richtung Hohe Rannach auf. Das Wetter war nicht so toll, es war nebelig und hatte auch zu schneien begonnen. Für die Notfallübung hingegen war es perfekt, denn wann passiert schon ein Unglück bei guten Bedingungen. Als erstes übten wir die Suche nach vergrabenen Rucksäcken, jeder für sich, das ging eigentlich ganz gut. Die Handhabung der Geräte lernt man sehr schnell. Danach kamen wir zu der „Lawine“. Das Kommando von Martin: „Das ist die Lawine, es gibt zwei Verschüttete, ihr habt 15 Minuten!“ Puh, erstmal durchschnaufen, auch wenn es nur eine Übung ist, man muss die Personen ja trotzdem finden. Den ersten „Verschütteten“ hatten wir nach knapp fünf Minuten befreit. Die zweite „Person“ konnten wir erst nach 27 Minuten ausgraben, eine reale Person hätte da noch ca. 30% Überlebenschance gehabt. Das gibt zu denken!

Nach einer ausführlichen Analyse wurden wir auf eigene Faust den Berg hochgeschickt, ein bisschen aufwärmen und eine Abfahrt durch den Wald und herrlichen Pulverschnee.  Die Ablenkung war ganz angenehm. Natürlich war das nicht alles, Martin hatte uns nochmal die Lawine präpariert, diesmal mit drei Verschütteten. Durch die Analyse vom ersten Versuch konnten wir uns diesmal besser aufteilen und konnten alle drei innerhalb von 30 Minuten bergen. Ich hatte aber körperlich ganz schön zu tun, vor allem den Hang mit den Skiern, ohne Stöcke dafür Schaufel und Sonde in den Händen wieder nach oben zum dritten Verschütteten zu kommen. Das Ausschaufeln war ganz schön anstrengend, auch für die starken Herren in unserem Team! Es war trotz allem ein Erfolgserlebnis für uns.

Hier ein paar Bilder von unserer Übung:

Als Belohnung stiegen wir anschließend noch bis zum Gipfel auf, leider konnten wir aufgrund des Wetters kein Panorama genießen, aber dafür eine Abfahrt durch feinsten Pulverschnee, auch wenn es sehr neblig war. Im Anschluss gab es nochmal eine Analyse (diesmal im Warmen bei Kaffee und Steirerkasbrot 😉 ) und wir hatten noch die Möglichkeit einen Lawinenairbag zu testen.

Fazit: Es ist ABSOLUT WICHTIG bei Skitouren eine Notfallausrüstung dabei, das LVS-Gerät eingeschaltet zu haben und auch zu wissen wie man mit der Ausrüstung umgeht. Also wer sich eine Skitouren-Ausrüstung anschaffen möchte, bitte nicht bei der Notfall-Ausrüstung sparen und am Besten zu einem Notfallkurs anmelden. Auch die erfahrenen Teilnehmer des Kurs bestätigten mir, dass es absolut wichtig ist den Notfall immer wieder zu üben.

Was gehört nun in den Rucksack bei der nächsten Skitour? Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde, Lawinenschaufel, Rettungsdecke, Erste-Hilfe-Set, Biwacksack, aufgeladenes Handy! Zusätzlich sind Skihelm und Reservegewand zu empfehlen.

Mein Dank gilt den Naturfreunden St. Veit/Glan, dass ich die Möglichkeit hatte dabei zu sein, Gerd und Christoph für eure großartige Unterstützung und Martin für die top organisierte Fortbildung samt praktischer Einheiten!

Ich hoffe nie in die Situation zu kommen mein Wissen anwenden zu müssen, aber es gibt mir schon sehr viel Sicherheit zu wissen was im Notfall zu tun ist bzw. zu wissen man ist mit Menschen unterwegs die einen retten können.

Habt ihr schon mal einen solchen Kurs gemacht oder hattet ihr schon mal eine Notfall-Situation?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Trailbirdie, Christoph Pressen, Gerd Streicher, Martin Edlinger

Skitour: Grebenzen

Nach einem kurzen Wettercheck vorgestern Abend auf bergfex.at habe ich spontan beschlossen gestern in aller Früh nach St. Lambrecht in die Steiermark zu fahren und eine kleine Skitour auf die Grebenzen zu machen. Ich hatte schon eine Woche zuvor mit zwei Freundinnen das Gebiet erkundet und diese Skitour ist ohne weiteres auch alleine und an einem Vormittag zu schaffen 🙂 Also noch schnell Wetter und Ferien ausnutzen, und rauf auf den Berg.

Es ist wirklich praktisch zum Skigebiet Grebenzen zu fahren um die Tour zu beginnen. Genügend Parkplätze, Toiletten und Gasthäuser runden das Angebot perfekt ab. Noch dazu ist das Skigebiet sehr skitouren-freundlich und hat auch zwei Aufstiegsrouten ausgewiesen. Noch dazu OHNE GEBÜHREN!

Ich entschied mich wieder den Aufstieg über Maria Schönanger zu nehmen. Dazu startet man links von der Piste des Tellerliftes und biegt nach dem Lift gleich auf den Wanderweg, der im Winter gleichzeitig auch eine Rodelbahn ist ein. Ich bin schon vor 09.00 Uhr gestartet und war trotz Feiertag fast alleine im Wald unterwegs. Man geht entlang des Kreuzweges und ich war nach circa 40 Minuten bei der kleinen Wallfahrtskirche Maria Schönanger, meinen ersten Rastpunkt.

Danach geht der Weg etwas steiler immer weiter nach oben, bald erscheint linker Hand bei klarem Wetter der Zirbitzkogel auf der Seite. Diesmal blieb der Gipfel den ganzen Tag in Wolken gehüllt, wobei die Grebenzen schön in der Sonne war. Nach circa einer Stunde und 40 Minuten erreichte ich erstmals die Skipiste auf Höhe Grebenzenhaus, mein zweiter Rastpunkt. Zeit für Tee und Riegel und einen wunderbaren Blick Richtung Gipfel.

Nach einer kurzen Pistenquerung führt die Spur wieder in den Wald. Hier kann man sich für eine Umrundung und einen längeren Aufstieg über die Dreiwiesenhütte entscheiden oder wie ich den direkten Aufstieg durch den Wald. Spätestens jetzt kommt dann richtiges Skitouren-Feeling auf 🙂 Tief verschneite Landschaft, einzelne Spuren und ein paar steilere Anstiege um auch Spitzkehren zu üben. Nach gut zwei Stunden und 15 Minuten sind die letzten Meter sind dann noch am Rand der Piste zu gehen, aber der Blick über die umliegende Bergwelt entschädigt schnell dafür.

Auf 1.870 m Seehöhe befindet sich das Gipfelkreuz auf der 1. Grebenzenhöhe. Bei so schönem Wetter ist man natürlich nicht alleine, einige andere Skitourengeher und auch Skifahrer tummeln sich um die Aussicht zu genießen. Diesmal war es auch nicht so windig, also war der Aufenthalt wirklich angenehm. Zeit für ein paar Fotos und Tee 🙂

Die Abfahrt über die Piste ist dann sehr angenehm, vor allem so lange man auf Naturschnee unterwegs ist. Ab dem Sessellift, also auf der Talfahrt mischt sich dann etwas Kunstschnee in die Piste, trotzdem ist die Abfahrt ein Genuss und ein Bierchen zum Abschluss noch beim Italiener Jerá „Al Fienile“ machten den Skitouren-Vormittag perfekt!

Mein Fazit: Die Skitour auf die Grebenzen ist empfehlenswert für Einsteiger, wie auch für Fortgeschrittene, die schnell mal ein paar Höhenmeter (es waren 886 laut meiner Aufzeichnung) machen wollen.

map Grebenzen

Noch ein Tipp: Jeden Sonntag dieser Saison sind die Pisten von 17.30 bis 21.30 Uhr für Tourengeher geöffnet, bzw. gibt es spezielle Termine für Vollmondtouren am 02. und 31. Jänner sowie am 04. und 31. März! Hat jemand mal Lust mitzugehen?

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Zum Jahreswechsel

Traditionell habe ich den Jahreswechsel von 2017 auf 2018 sportlich verbracht – im Trailbirdie-Stil 🙂

Am 30.12. bin ich noch mal über meine Hometrails auf meinen Kärntner Hausberg gelaufen, den Ulrichsberg. Am Weg rauf zur Ruine am Gipfel bin ich jedes Mal dankbar, welches Glück ich doch habe direkt von meiner Haustüre ein paar Kilometer (es sind am kürzesten Weg knapp 7 bis zum Gipfel) über wunderbare Trails nach oben zu laufen. Im Winter bin ich am Gipfel meistens über der Nebeldecke, die das Klagenfurter Becken und Umgebung bedeckt. Abgesehen davon ist es ein besonderer Ort, nicht umsonst einer der vier heiligen Berge in Kärnten, der eine einzigartige Energie abgibt. An diesem Tag bin ich bei strahlendem Sonnenschein losgelaufen, allerdings haben sich über den Nockbergen schon einige Wolken zusammengebraut. Am Gipfel konnte ich noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Diesmal war es sogar ziemlich ruhig oben, denn als Hausberg der Klagenfurter ist der Ulrichsberg gerade an Wochenenden und Feiertagen sehr beliebt als Ausflugsziel.

Am Silvestertag stand dann natürlich der Klagenfurter Silvesterlauf am Plan. Das ist wirklich schon eine liebgewordene Tradition. Man trifft nochmal zum Jahresabschluss viele Bekannte, natürlich auch immer einige Mädels vom Club 261 und nach den Rennen ist gemütliches Beisammensein im Schloss Maria Loretto angesagt. Das Team rund um die Organisatoren vom Verein Trispoat in Klagenfurt sorgte diesmal schon zum vierten Mal für einen reibungslosen Ablauf und eine super Stimmung. Diesmal spielte auch wieder das Wetter mit, bei strahlendem Sonnenschein ging die Veranstaltung direkt beim Wörthersee über die Bühne und man sah weit und breit nur lachende und fröhliche Gesichter.

Nach einer nicht allzu langen Silvesterfeier stand am 01.01. nochmal Tradition am Plan – der Neujahrslauf am Wörthersee, als Auftaktveranstaltung für Kärnten Läuft 2018. Am frühen Nachmittag angesetzt auch für alle machbar, die doch etwas länger gefeiert hatten, trafen wir uns heuer das erste Mal in Pörtschach beim Hotel Werzers. Es galt 2 Runden von je 2,5 Kilometer an der Strandpromenade in Pörtschach zu laufen. An und für sich eine wirklich schöne Strecke, ohne Zeitnehmung, also ein großer Lauftreff für Sportbegeisterte, die das Jahr mit einer netten Laufrunde beginnen wollten. Leider hat es der Wettergott an dem Tag nicht so gut gemeint und es schüttete wie aus Kübeln. Trotzdem waren über 150 Teilnehmer am Start, auch hier habe ich wieder einige Mädels vom Club 261, getreu dem Motto „Laufend mutig“, getroffen. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!

Und nach drei Tagen laufen war für mich Abwechslung angesagt. Da auch das Wetter wieder ganz gut prognostiziert war ging es diesmal mit der Familie in das kleine, aber feine Skigebiet Grebenzen in der schönen Steiermark. Nur ca. 50 Autominuten von uns entfernt ist das wirklich eine super Gelegenheit für ein paar Stunden Skifahren. Nach dem Neuschnee der vergangenen Tage waren die Pisten in absolutem Top-Zustand und es machte unheimlich Spaß mal wieder die Pisten runter zu flitzen. Das Skigebiet ist auch besonders skitourenfreundlich 🙂 ich denke, da wird es in der nächsten Zeit auch nochmal einen Bericht dazu geben!

Somit waren die Tage rund um den Jahreswechsel für mich genau richtig und sportlich gut ausgefüllt, so kann es weiter gehen (zumindest so lange ich noch Urlaub habe 😉 )

Wie habt ihr den Jahreswechsel verbracht?

 

Keep on running

and be fearless

eure Trailbirdie

Skitour: Turracherhöhe – Kornock

Nach dem letzten Winter habe ich zwar gehofft, aber kaum geglaubt, dass ich heuer vor Weihnachten meine erste Skitour machen würde. Ist aber gelungen 🙂

Über die Naturfreunde St. Veit/Glan war eine Eingehskitour auf den Kornock (Turracherhöhe) ausgeschrieben. Ca. 500 Höhenmeter und 3 km in der Länge. Was mir als Steirermadl natürlich besonders gut gefiel, war die Tatsache, dass wir die Tour in der Steiermark starteten 😉 Die Turracherhöhe ist eine Passhöhe an der Grenze Kärntens zur Steiermark und ein ziemlich schneesicheres Schigebiet.

Auch unser Skibergführer Gerhard war etwas überrascht ob der Schneemassen, so dass wir ein bisschen zu tun hatten den richtig Weg zu finden. Nach dem Start bei der Kornockbahn und ein paar Metern quer durch den Zirbenwald haben wir dann die erste Spur von anderen Skitourengehern entdeckt und folgten dieser. Zuerst noch ein kurzes Stück entlang der Piste, aber nach ca. 5 Minuten waren wir schon wieder mitten im Wald.

Es war einfach wunderschön den knirschenden Neuschnee unter den Skiern zu spüren, die Sonne lachte vom Himmel und wir konnten ein unglaubliches Panorama auf die Nockberge erblicken. Fast schon kitschig, aber das ist einer der Gründe warum ich auch im Winter so gerne in den Bergen bin.

Nach einer guten Stunde in kamoten Tempo und mit ein paar Fotopausen erreichten wir dann wieder die Skipiste. Die letzten 200 Höhenmeter war entlang der Piste zu gehen, leider nahm oberhalb der Waldgrenze der Wind immer mehr zu und bei der Bergstation der Kornockbahn angekommen hielten wir uns gar nicht lange auf. Leider kann ich euch aufgrund des starken Windes auch kein Gipfelfoto präsentieren, denn ich versuchte mit fast erfrorenen Fingern nur schnell die Felle im Rucksack zu verstauen und mich für die Abfahrt zu rüsten. Jacke an, Helm auf, dicke Handschuhe und los ging es.

Was bei einer kurzen Skitour natürlich schade ist, ist die kurze Abfahrt. Aber der Schnee war gfhürig, wie man so schön sagt und somit genoss ich die erste Abfahrt der Saison. Zum Abschluss gab es noch eine verdiente Suppe und ein Bierchen bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten.

Ich kannte diese Tour noch nicht und kann diese als Eingehtour nur empfehlen. Auch wenn man mal alleine ankommt auf jeden Fall lohnenswert. Man ist abseits des lawinengefährdeten Gebietes, ist recht schnell durch und die Abfahrt über die Piste bereitet auch keine Schwierigkeiten.

map turrach

Also bis bald mal wieder auf der Turrach 🙂

Wer war denn von euch diesen Winter schon im Schnee unterwegs? Ich bin auch immer für Tipps dankbar!

 

Keep on running/skiing 😉

and be fearless

Eure Trailbirdie