Ausflugstipp: Sonnenaufgangsfahrt Goldeck

Im heutigen Blogpost möchte ich euch einen Ausflugstipp für ganz besondere Gelegenheiten in Kärnten ans Herz legen.

Am Goldeck, dem Sportberg Kärntens, finden noch bis Mitte September immer mittwochs Sonnenaufgangsfahrten statt. Um 38,- pro Person hat man die Berg- und Talfahrt mit der Gondel sowie ein reichhaltiges Frühstück im Bergrestaurant inklusive.

Wir hatten uns den 24.08. 2016 für eine solche Fahrt ausgesucht und wirklich auch Glück mit dem Wetter gehabt. Es war wolkenlos und für den Tag sehr sonnig angesagt. Um 05.00 Uhr früh war der Start für die Gondel geplant. Von der Autobahnabfahrt Spittal Ost ist man sehr schnell bei der Talstation der Goldeckbahn angelangt. Ein bißchen überrascht war ich schon als ich sah, daß sich an die hundert Menschen dort bei der Kassa angestellt haben. Insgesamt 3 Gondeln haben aber alle Schaulustigen rechtzeitig zur Bergstation gebracht. Von dort geht man noch circa zehn Minuten über den Wanderweg bis zum Gipfel.

Ganz oben auf 2.241 m Seehöhe angekommen war es ziemlich frisch. Ich war froh Handschuhe und Stirnband dabei gehabt zu haben. Obwohl sich sehr viele Menschen das Spektakel ansehen wollten war es trotzdem ziemlich ruhig. Alle warteten gespannt auf die Sonne und genügend Platz war auch am Berg ;-). Der Sonnenaufgang war für 06.12 Uhr angesagt. Die Minuten davor war es aber auch interessant zu sehen wie sich der Himmel und die Lichtgestaltung rundum veränderte. Großartig beschreiben kann ich die Szenen gar nicht und möchte somit ein paar Bilder sprechen lassen.

Goldeck 240816 Kamera (34)

Goldeck 240816 Kamera (35)

Nachdem die Sonne voll da war haben wir das Panorama genossen und sind langsam Richtung Bergrestaurant spaziert. Nachdem wir doch schon über 3 Stunden auf den Beinen waren hat sich der Hunger bemerkbar gemacht. Im Bergrestaurant angekommen war ich überrascht wie reichhaltig das Angebot am Frühstücksbuffet für ein Bergrestaurant doch war. Verschiedene Schinken-, Wurst- und Speckspezialitäten, Käse, Eier, Gröstl, Kuchen, Krapfen, Marmeladen, Butter, Säfte, Kaffee und Tee. Also wirklich eine große und sehr gute Auswahl. Ein gut aufgelegter Frühstückskoch hat da noch perfekt dazu gepasst.

Nach so einem Tagesanfang steht einem der ganze Tag bevor und am Goldeck kann man den dann ruhig auch am Berg verbringen. Es gibt ein paar schöne Gipfel zu erreichen: Martennock, Seetalnock, Staff oder den Latschur (um nur ein paar zu nennen). Ausserdem hat man eine tolle Aussicht auf die umliegenden Bergketten, wie zum Beispiel Karawanken, Hohe Tauern oder die Nockberge.

Vielleicht hab ich euch Lust gemacht, auch mal so einen tollen Tagesanbruch zu erleben!

Natürlich hab ich mich gleich mit Kartenmaterial eingedeckt und werde die Region in nächster Zeit traillaufend erkunden 🙂

Keep on running and be fearless,

Eure Trailbirdie

Mein erster Klettersteig – Stopselzieher auf die Zugspitze

Irgendwann hat das ja kommen müssen!

Ich habe vor zwei Wochen ein paar Tage mit meiner Familie in Tirol verbracht. Verwandtenbesuch war angesagt. Nun ja, mein Schwager hat mich im Vorfeld gefragt, ob ich Lust hätte einen leichten Klettersteig mit ihm zu machen. Welche Frage! Natürlich. Erstens möchte ich ohnehin auf einen Berg rauf und klettern hörte sich super an. Wollt ich eh schon lange mal machen.

Gesagt, getan. Ausrüstung ausgeborgt, kann schon los gehen 🙂 Hansi hatte sich im Internet etwas schlau gemacht und den Stopselzieher Klettersteig Zugspitze Westweg gefunden. Schwierigkeit Mittel, A/B, 480 Höhenmeter. Hörte sich gut an und auch nicht zu schwer. Dass ich es ein Jahr davor nicht ganz auf die Zugspitze geschafft hatte (darüber könnt ihr in meinem Blogpost hier nachlesen) war noch ein Grund endlich den Gipfel des höchsten Berges Deutschlands zu besteigen. Wir waren in Mieming, in der Nähe von Telfs untergebracht und somit hatten wir nur 40 Autominuten Anfahrt über den Fernpass nach Ehrwald.

Der Startpunkt ist an der Talstation der Ehrwalder Zugspitzbahn. Von dort geht es über einen Wanderweg zur Wiener Neustädter Hütte. Ehrlich gesagt, der Zustieg war schon ziemlich heftig. Das hatten wir etwas unterschätzt. Es ging nur steil bergauf, über Geröllfelder wo uns hauptsächlich Schafe unterkamen. Teilweise ziemlich ausgesetzt, teils mit, teils ohne Seilsicherung. Der beste Moment dort rauf war sicher als uns ein Trailläufer von oben entgegenkam. Er war mal schnell auf einen Kaffee und ein Schnapserl zur Hütte rauf gelaufen! Ich hätte gerne etwas mit ihm geplaudert, aber ich wollte an der Stelle nicht stehen bleiben, sondern einfach nur schauen, daß ich rauf kam.

Nach circa 4,5 Kilometer und über zwei Stunden Aufstieg waren wir bei der Wiener Neustädter Hütte angekommen. Nach einer kurzen Rast und kleinen Stärkung legten wir unsere Kletterausrüstung an. Von der Hütte weg war noch ein Schneekar zu überqueren und dann konnten wir direkt in den Klettersteig einsteigen. Als erstes musste ich mich an die Technik gewöhnen. Sicherung rein, Sicherung raus. Ziemlich am Anfang geht es durch eine schräge, kaminartige Rinne, den sogenannten „Stopselzieher“ nach oben. Das war schon cool! Ich war sehr mit dem ein- und umhängen der Sicherungen beschäftigt, daß ich kaum auf meine Umgebung achtete. Es ist dort sehr von Vorteil einen Helm zu tragen, da sich von den vorhergehenden Personen immer wieder kleine Steine lösen. Langsam, aber stetig kamen wir nach oben.

Nachdem ich mich langsam an das Raufklettern gewöhnt hatte ging es eigentlich schön dahin. Ich hatte sogar Zeit ein paar schöne Bilder zu machen und die Aussicht zu genießen. Danke an der Stelle an Hansi, der ein paar coole Bilder von mir gemacht hat 😉  Zu lange wollte ich mich aber doch nicht aufhalten und drängte immer wieder darauf weiter zu gehen. Es gibt auch einige Passagen, die nicht gesichert sind und höchste Konzentration verlangen.

Nach circa 7 Kilometern und schon mehr als 4 Stunden am Weg kamen wir auf einem Grat heraus. Dort zeigte uns ein Schild, daß wir uns nicht mehr in Österreich befanden. Und ein Blick auf die andere Seite hinunter zeigte mir einen vertrauten Ort. Das konnte nur der Sonnalpin sein 🙂 Dort war ich vor einem Jahr, damals das Ziel der Marathons auf die Zugspitze im Rahmen der Zugspitz Trailrun Challenge. Schön das von oben und bei schönerem Wetter zu sehen! Obwohl das Wetter an dem Tag auch nicht berauschend war. Zumindest war es trocken. Leider zogen dichte Wolken herum, so daß wir von der Bergwelt rundherum nichts sahen.

Der letzte Anstieg zum Gipfel war dann auch recht schnell geschafft. Somit hatten wir über 1.700 Höhenmeter auf 7,5 Kilometern überwunden. Nach etwas mehr als 4,5 Stunden kamen uns auf einmal VIELE Menschen entgegen. Da war ich etwas schockiert. OK, Zugspitze ist ein beliebtes Ausflugsziel, aber was ich da sah hat mich etwas bestürzt. Es wuselte von Menschen, die hauptsächlich nicht mit Bergausrüstung unterwegs waren. Teilweise mit Jogginganzug und Sneakers. Die letzten Schritte zum Gipfelkreuz sparten wir uns auch deswegen. Zumindest haben wir einen Blick darauf geworfen und ein Foto gemacht.

Irgendwie war das keine Bergstimmung, vor allem wenn man gefragt wird: „Ihr seid zu Fuß rauf gegangen? Wahnsinn!!“ Somit machten wir uns auf den Weg zur Bahn, um so schnell wie möglich hinunter zu kommen. Echt schade, wenn man das Gipfelerlebnis nicht genießen kann. Natürlich könnte man den Weg auch zurück gehen, aber ehrlich, daß wäre uns nach diesem wahrlich nicht einfachen Aufstieg einfach zu anstrengend gewesen.

Es war trotzdem ein tolles Erlebnis, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.

Und es wird auch nicht mein einziger Klettersteig gewesen sein!

 

Tipp: Die Region Tiroler Zugspitzarena kann ich nur empfehlen. Es gibt zahlreiche Wanderwege, Mountainbikestrecken und sogar einen Golfplatz! Die Zugspitze selbst wird sehr touristisch vermarktet aber das gesamte Wettersteingebirge und die Berge rundum sind wunderschön und bieten eine vielfältige Natur.

In dem Sinne…

Keep on running and be bearless!

Eure Trailbirdie