Klettersteig: Hochstuhl

Heute möchte ich euch den Klettersteig auf den Hochstuhl, ein Hausberg der Klagenfurter inmitten der Karawanken, vorstellen. Genauere technische Details findet ihr hier.

Ich freute mich auf dieses Vorhaben, immerhin wollte ich es mit Andrea angehen, sie hat mich schon auf einigen Abenteuern begleitet und ist auch begeisterte Trailäuferin und ein Bergfex wie ich 🙂 Sie hatte die Route schon mal gemacht, also hatte ich auch gleich einen super Guide!

Vom letzten Parkplatz im Bärental sind wir Richtung Klagenfurter Hütte gewandert. Es empfiehlt sich hier den alten Wanderweg zu nehmen, auch wenn die neue Forststraße super bequem ist. Aber die ist halt ein bissl fad zum Marschieren. Ruckzuck sind wir an der Gabelung mit dem Hinweis zum Klettersteig angekommen und hatten nur mehr ein Schotterfeld zu überqueren. Beim Einstieg wurde die Ausrüstung angelegt und überprüft, alles tip top und so kann es los gehen 🙂

Die ersten paar Höhenmeter geht es sehr anspruchsvoll rauf, aber der Steig ist wirklich toll angelegt, man findet genügend Tritte. Manchmal musste ich ein bißchen überlegen wie ich weiter steige. Ausgeschrieben ist die Kletterroute mit 550 Höhenmeter, die in circa 2,5 Stunden erledigt sein sollte. Da das Wetter wirklich schön war haben wir ein paar Fotopausen eingelegt und somit haben wir dann doch über 3 Stunden gebraucht.

Ich hatte davor gehört, daß der Hochstuhl ein Klettersteig für Einsteiger ist. Naja, so würde ich ihn nicht bezeichnen. Immerhin ist er doch ziemlich lang und ich war schon überrascht, daß einige ausgesetzte Stellen nicht gesichert waren. Um den Steig zu bewältigen sollte man unbedingt über alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie eine gute Ausrüstung verfügen.

Aber all die Mühen werden für die wunderbaren Ausblicke belohnt. Stetig kamen wir höher und die Aussicht veränderte sich ständig. Erst sahen wir die Klagenfurter Hütte auf gleicher Höhe, bis sie immer kleiner wurde. Die Gipfel rundum konnten wir auch bewundern (z.B Weinasch, Bielschitza und Kosiak).

Das alles war aber nichts gegen den Ausblick der sich uns erbot als wir den Klettersteig verliessen und nur mehr ein paar Höhenmeter zum Gipfel hatten. Leider trübte die Aussicht ein aufkommender Nebel von slowenischer Seite, so daß wir die Gipfel der Julischen Alpen nur zwischen den Nebelfetzen sahen.

Den Gipfel erreichten wir nach knapp 4,5 Stunden gesamter Wanderzeit und dort gönnten wir uns eine längere Pause und was zu Essen. Allerdings waren wir nicht alleine. Abgesehen von ein paar Wanderern, die hauptsächlich über die slowenische Seite rauf kamen waren unzählige Alpendohlen unterwegs. Die dürften dort oben gut gefüttert werden, denn sie benahmen sich auch entsprechend. Höflich, aber stur warteten sie auf ein paar Brocken die von unserer Jause übrig blieben 😉

Den Abstieg wählten wir über den normalen Wanderweg. Die ersten Kilometer sind nicht aufregend, denn sie führen ausschließlich über Fels- und Schotterfelder. Aber je näher man dem Bielschitza Sattel kommt und auch wieder mehr Vegetation den Weg säumt desto schöner wird der Wanderweg. Wir befanden uns wirklich in einer wunderschönen Bergwelt.

Nach gut 6,5 Stunden Wanderung kamen wir bei der neu renovierten Klagenfurter Hütte an. Dort war natürlich auch eine längere Rast angesagt, musste doch auch die Küche dort getestet werden. Fleischnudeln und Ritschert haben auf jeden Fall sehr gut geschmeckt 🙂 Ich war erstaunt wieviele Mountainbiker wir zu der doch schon späteren Stunde auf der Hütte angetroffen haben. Die Strecke zur Hütte ist also auch bei Radfahrern sehr beliebt.

Der letzte Abschnitt zurück zum Parkplatz, wo unser Auto einsam und verlassen wartete verging auch wie im Flug. Allerdings waren wir nach fast 8 Stunden dann doch ziemlich fertig und froh, auf vier Rädern weiter zu kommen.

Fazit: Langer, doch recht anspruchsvoller Klettersteig, vor allem inklusive Zu- und Abstieg. Unbedingt mit Ausrüstung gehen, genug Zeit einplanen. Wettervorhersagen beachten. Wie ich schon oben erwähnt habe, für komplette Anfänger würde ich den Klettersteig inklusive Wanderung nicht empfehlen, aber für uns war es wirklich ein tolles Erlebnis.

route

Wer von euch hat den Steig schon gemacht? Wie sind eure Erfahrungen? Welchen könnt ihr mir sonst noch empfehlen?

 

Keep on running and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Andrea Kall, Trailbirdie

Routentipp: Hochrindl – Gr. Speikkofel – Bretthöhe – Lattersteig

Einen besonders schönen Laufausflug habe ich in den vergangenen Tagen mit meiner lieben Freundin Running Zuschi gemacht. Es ist wirklich eine tolle Runde, dich ich euch nicht vorenthalten möchte.

Ich bin ohnehin gerne in der Region Hochrindl unterwegs, dort kann ich wunderbar für Trail- und Bergläufe trainieren. Man befindet sich schon im alpinen Bereich, aber die Routen sind nicht zu schwer, so daß man sie auch ganz wunderbar alleine ablaufen kann.

Nun denn, wir starten am Parkplatz Hochrindl auf gut 1.600 m Seehöhe bei wunderbarem Wetter und nehmen den Wanderweg Richtung Großer Speikkofel, der uns erst einmal circa 200 Höhenmeter nach unten zum Gurkboden führt. Entlang einer schönen Forststraße geht es danach stetig nach oben, bis wir auf circa 1.900 m Seehöhe auf einer Almweide rauskommen, die für mich nicht mehr zu erlaufen ist. Somit gehen wir flotten Schrittes die nächsten Höhenmeter hinauf, durch Schwarzbeerfelder (also ein bißchen naschen ist natürlich erlaubt 🙂 ) bis wir nach etwa 1:45 Stunden am Großen Speikkofel rauskommen.

Diesmal halten wir uns dort nicht auf, denn der Wind wird immer stärker. Nachdem ich mein gesamtes Übergewand, Stirnband und Handschuhe angezogen habe geht es endlich wieder im Laufschritt weiter. Nach etwa zwei Stunden erreichen wir die Bretthöhe, mit 2.328 m Seehöhe den höchsten Punkt der Runde. Die Aussicht wäre sicher toll, aber heute schauen wir nur, daß wir weiter kommen. Der Abstieg zum Lattersteig führt zwischen den Felsen auf einem schmalen Wanderweg, hier ist höchste Konzentration gefordert.

Nach guten drei Stunden am Lattersteig angekommen, genehmigen wir uns in der kleinen Schutzhütte eine Pause. Ein bißchen von dem mittlerweile unwirtlichen Wetter erholen und etwas trinken und essen. Gestärkt geht dann nur mehr nach unten. Der Wanderweg wird immer breiter, bis er am Weissen Kreuz in einer Forststrasse endet, die wir dann noch in wirklich guten Tempo runter laufen.

Nach vier Stunden, 20 Kilometern und 1.450 Höhenmetern erreichen wir wieder den Hochrindl Parkplatz und gönnen uns danach in der Bauernstubn eine wohlverdiente Fritattensuppe und Polsterzipf mit Grantn und Apfelmus. Eigentlich das Highlight des Ausfluges 😉

Ab dem Parkplatz Hochrindl gibt es einige schöne (leichte und etwas anspruchvollere) Wanderwege und die Aussicht von den Bergen ist einfach ein Traum.

Falls ihr mal in der Gegend seid, würde ich mich freuen von euren Erfahrungen zu hören!

Keep on running and be fearless

Eure Trailbirdie