Notfall Lawine

In den letzten Tagen hat sich die Lawinensituation in unseren Bergen wieder etwas beruhigt, davor war die Situation sehr gefährlich und es hat auch einige Meldungen über Lawinenunglücke gegeben. Es ist ein Thema mit dem sich jeder Skitourengeher und jeder Skifahrer, der sich abseits der gesicherten Pisten aufhält, auseinander setzten muss. Es ist zwar schön und gut eine Notfallausrüstung zu besitzen, aber damit umzugehen und im Notfall wissen was zu tun ist, ist eine andere Geschichte.

Ich hatte letztes Wochenende die Möglichkeit mit Kollegen der Naturfreunde aus Kärnten und der Steiermark eine Fortbildung zu diesem Thema zu absolvieren. Notfall Lawine war das Thema. Und wie Ihr am Titelbild dieses Beitrags erkennen könnt sind Lawinen auch in bewaldetem Gebiet möglich. Das Bild wurde während einer Skitour auf der Turracherhöhe aufgenommen (danke Gerd für dieses Foto).

Schneebrett Turracherhöhe

Zurück zum Fortbildungswochenende. Was für mich persönlich natürlich ein Highlight war, der Kurs fand auf der Winterleitenhütte im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen statt 🙂 Also in meiner Heimat! Referent war Martin, Bergführer bei den Naturfreunden und ich fand mich einer Gruppe von fünf erfahrenen Tourengehern wieder. Die Theorie lernten wir am Samstag Abend, und schon da war mir klar wie wichtig es für mich persönlich war dabei zu sein.

Habt ihr euch schon mal überlegt wie lange 15 Minuten sind? Eine Ewigkeit, wenn man auf etwas wartet. Aber wenn man nur 15 Minuten Zeit hat einen odere mehrere Verschüttete in einer Lawine zu lokalisieren und auszugraben, dann ist das eine verdammt kurze Zeit. Denn genau so lange haben Verschüttete eine Überlebenschance von ca. 90%. Danach fällt die Chance rapide ab. Und wenn man bedenkt, dass das Gehirn bei Sauerstoffunterversorgung nach 5 Minuten die Aktivität abschaltet wird erst deutlich wie wichtig es ist einen Verschütteten so schnell wie möglich zu finden.

Im Ernstfall heißt es also nicht wie sonst bei einem Notfall üblich die Rettung zu alarmieren, sondern SOFORT handeln! Ruhe bewahren und einen Überblick verschaffen, Suche mittels LVS-Gerät und Sonde, systematisches Ausschaufeln, Erste Hilfe und Versorgung.

Somit begann der Sonntag schon zeitig im Freien, die Handhabung von LVS-Gerät und Sonde wurde in ebenem Gelände geübt. Für mich war es das erste Mal, dass ich mit diesen Gerätschaften umging. Danach ging es ins Übungsgelände. Martin hatte uns dafür die Hohe Rannach, einen Nebengipfel vom Zirbitzkogel vorgeschlagen. Was wir  vorher nicht wussten war, dass er uns dort schon tags zuvor einen Lawinenabgang simuliert hatte und ein verschütteter Dummy zu bergen war.

Wir stiegen also in Richtung Hohe Rannach auf. Das Wetter war nicht so toll, es war nebelig und hatte auch zu schneien begonnen. Für die Notfallübung hingegen war es perfekt, denn wann passiert schon ein Unglück bei guten Bedingungen. Als erstes übten wir die Suche nach vergrabenen Rucksäcken, jeder für sich, das ging eigentlich ganz gut. Die Handhabung der Geräte lernt man sehr schnell. Danach kamen wir zu der „Lawine“. Das Kommando von Martin: „Das ist die Lawine, es gibt zwei Verschüttete, ihr habt 15 Minuten!“ Puh, erstmal durchschnaufen, auch wenn es nur eine Übung ist, man muss die Personen ja trotzdem finden. Den ersten „Verschütteten“ hatten wir nach knapp fünf Minuten befreit. Die zweite „Person“ konnten wir erst nach 27 Minuten ausgraben, eine reale Person hätte da noch ca. 30% Überlebenschance gehabt. Das gibt zu denken!

Nach einer ausführlichen Analyse wurden wir auf eigene Faust den Berg hochgeschickt, ein bisschen aufwärmen und eine Abfahrt durch den Wald und herrlichen Pulverschnee.  Die Ablenkung war ganz angenehm. Natürlich war das nicht alles, Martin hatte uns nochmal die Lawine präpariert, diesmal mit drei Verschütteten. Durch die Analyse vom ersten Versuch konnten wir uns diesmal besser aufteilen und konnten alle drei innerhalb von 30 Minuten bergen. Ich hatte aber körperlich ganz schön zu tun, vor allem den Hang mit den Skiern, ohne Stöcke dafür Schaufel und Sonde in den Händen wieder nach oben zum dritten Verschütteten zu kommen. Das Ausschaufeln war ganz schön anstrengend, auch für die starken Herren in unserem Team! Es war trotz allem ein Erfolgserlebnis für uns.

Hier ein paar Bilder von unserer Übung:

Als Belohnung stiegen wir anschließend noch bis zum Gipfel auf, leider konnten wir aufgrund des Wetters kein Panorama genießen, aber dafür eine Abfahrt durch feinsten Pulverschnee, auch wenn es sehr neblig war. Im Anschluss gab es nochmal eine Analyse (diesmal im Warmen bei Kaffee und Steirerkasbrot 😉 ) und wir hatten noch die Möglichkeit einen Lawinenairbag zu testen.

Fazit: Es ist ABSOLUT WICHTIG bei Skitouren eine Notfallausrüstung dabei, das LVS-Gerät eingeschaltet zu haben und auch zu wissen wie man mit der Ausrüstung umgeht. Also wer sich eine Skitouren-Ausrüstung anschaffen möchte, bitte nicht bei der Notfall-Ausrüstung sparen und am Besten zu einem Notfallkurs anmelden. Auch die erfahrenen Teilnehmer des Kurs bestätigten mir, dass es absolut wichtig ist den Notfall immer wieder zu üben.

Was gehört nun in den Rucksack bei der nächsten Skitour? Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Sonde, Lawinenschaufel, Rettungsdecke, Erste-Hilfe-Set, Biwacksack, aufgeladenes Handy! Zusätzlich sind Skihelm und Reservegewand zu empfehlen.

Mein Dank gilt den Naturfreunden St. Veit/Glan, dass ich die Möglichkeit hatte dabei zu sein, Gerd und Christoph für eure großartige Unterstützung und Martin für die top organisierte Fortbildung samt praktischer Einheiten!

Ich hoffe nie in die Situation zu kommen mein Wissen anwenden zu müssen, aber es gibt mir schon sehr viel Sicherheit zu wissen was im Notfall zu tun ist bzw. zu wissen man ist mit Menschen unterwegs die einen retten können.

Habt ihr schon mal einen solchen Kurs gemacht oder hattet ihr schon mal eine Notfall-Situation?

 

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Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Trailbirdie, Christoph Pressen, Gerd Streicher, Martin Edlinger

Skitour: Grebenzen

Nach einem kurzen Wettercheck vorgestern Abend auf bergfex.at habe ich spontan beschlossen gestern in aller Früh nach St. Lambrecht in die Steiermark zu fahren und eine kleine Skitour auf die Grebenzen zu machen. Ich hatte schon eine Woche zuvor mit zwei Freundinnen das Gebiet erkundet und diese Skitour ist ohne weiteres auch alleine und an einem Vormittag zu schaffen 🙂 Also noch schnell Wetter und Ferien ausnutzen, und rauf auf den Berg.

Es ist wirklich praktisch zum Skigebiet Grebenzen zu fahren um die Tour zu beginnen. Genügend Parkplätze, Toiletten und Gasthäuser runden das Angebot perfekt ab. Noch dazu ist das Skigebiet sehr skitouren-freundlich und hat auch zwei Aufstiegsrouten ausgewiesen. Noch dazu OHNE GEBÜHREN!

Ich entschied mich wieder den Aufstieg über Maria Schönanger zu nehmen. Dazu startet man links von der Piste des Tellerliftes und biegt nach dem Lift gleich auf den Wanderweg, der im Winter gleichzeitig auch eine Rodelbahn ist ein. Ich bin schon vor 09.00 Uhr gestartet und war trotz Feiertag fast alleine im Wald unterwegs. Man geht entlang des Kreuzweges und ich war nach circa 40 Minuten bei der kleinen Wallfahrtskirche Maria Schönanger, meinen ersten Rastpunkt.

Danach geht der Weg etwas steiler immer weiter nach oben, bald erscheint linker Hand bei klarem Wetter der Zirbitzkogel auf der Seite. Diesmal blieb der Gipfel den ganzen Tag in Wolken gehüllt, wobei die Grebenzen schön in der Sonne war. Nach circa einer Stunde und 40 Minuten erreichte ich erstmals die Skipiste auf Höhe Grebenzenhaus, mein zweiter Rastpunkt. Zeit für Tee und Riegel und einen wunderbaren Blick Richtung Gipfel.

Nach einer kurzen Pistenquerung führt die Spur wieder in den Wald. Hier kann man sich für eine Umrundung und einen längeren Aufstieg über die Dreiwiesenhütte entscheiden oder wie ich den direkten Aufstieg durch den Wald. Spätestens jetzt kommt dann richtiges Skitouren-Feeling auf 🙂 Tief verschneite Landschaft, einzelne Spuren und ein paar steilere Anstiege um auch Spitzkehren zu üben. Nach gut zwei Stunden und 15 Minuten sind die letzten Meter sind dann noch am Rand der Piste zu gehen, aber der Blick über die umliegende Bergwelt entschädigt schnell dafür.

Auf 1.870 m Seehöhe befindet sich das Gipfelkreuz auf der 1. Grebenzenhöhe. Bei so schönem Wetter ist man natürlich nicht alleine, einige andere Skitourengeher und auch Skifahrer tummeln sich um die Aussicht zu genießen. Diesmal war es auch nicht so windig, also war der Aufenthalt wirklich angenehm. Zeit für ein paar Fotos und Tee 🙂

Die Abfahrt über die Piste ist dann sehr angenehm, vor allem so lange man auf Naturschnee unterwegs ist. Ab dem Sessellift, also auf der Talfahrt mischt sich dann etwas Kunstschnee in die Piste, trotzdem ist die Abfahrt ein Genuss und ein Bierchen zum Abschluss noch beim Italiener Jerá „Al Fienile“ machten den Skitouren-Vormittag perfekt!

Mein Fazit: Die Skitour auf die Grebenzen ist empfehlenswert für Einsteiger, wie auch für Fortgeschrittene, die schnell mal ein paar Höhenmeter (es waren 886 laut meiner Aufzeichnung) machen wollen.

map Grebenzen

Noch ein Tipp: Jeden Sonntag dieser Saison sind die Pisten von 17.30 bis 21.30 Uhr für Tourengeher geöffnet, bzw. gibt es spezielle Termine für Vollmondtouren am 02. und 31. Jänner sowie am 04. und 31. März! Hat jemand mal Lust mitzugehen?

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Zum Jahreswechsel

Traditionell habe ich den Jahreswechsel von 2017 auf 2018 sportlich verbracht – im Trailbirdie-Stil 🙂

Am 30.12. bin ich noch mal über meine Hometrails auf meinen Kärntner Hausberg gelaufen, den Ulrichsberg. Am Weg rauf zur Ruine am Gipfel bin ich jedes Mal dankbar, welches Glück ich doch habe direkt von meiner Haustüre ein paar Kilometer (es sind am kürzesten Weg knapp 7 bis zum Gipfel) über wunderbare Trails nach oben zu laufen. Im Winter bin ich am Gipfel meistens über der Nebeldecke, die das Klagenfurter Becken und Umgebung bedeckt. Abgesehen davon ist es ein besonderer Ort, nicht umsonst einer der vier heiligen Berge in Kärnten, der eine einzigartige Energie abgibt. An diesem Tag bin ich bei strahlendem Sonnenschein losgelaufen, allerdings haben sich über den Nockbergen schon einige Wolken zusammengebraut. Am Gipfel konnte ich noch die letzten Sonnenstrahlen des Tages genießen. Diesmal war es sogar ziemlich ruhig oben, denn als Hausberg der Klagenfurter ist der Ulrichsberg gerade an Wochenenden und Feiertagen sehr beliebt als Ausflugsziel.

Am Silvestertag stand dann natürlich der Klagenfurter Silvesterlauf am Plan. Das ist wirklich schon eine liebgewordene Tradition. Man trifft nochmal zum Jahresabschluss viele Bekannte, natürlich auch immer einige Mädels vom Club 261 und nach den Rennen ist gemütliches Beisammensein im Schloss Maria Loretto angesagt. Das Team rund um die Organisatoren vom Verein Trispoat in Klagenfurt sorgte diesmal schon zum vierten Mal für einen reibungslosen Ablauf und eine super Stimmung. Diesmal spielte auch wieder das Wetter mit, bei strahlendem Sonnenschein ging die Veranstaltung direkt beim Wörthersee über die Bühne und man sah weit und breit nur lachende und fröhliche Gesichter.

Nach einer nicht allzu langen Silvesterfeier stand am 01.01. nochmal Tradition am Plan – der Neujahrslauf am Wörthersee, als Auftaktveranstaltung für Kärnten Läuft 2018. Am frühen Nachmittag angesetzt auch für alle machbar, die doch etwas länger gefeiert hatten, trafen wir uns heuer das erste Mal in Pörtschach beim Hotel Werzers. Es galt 2 Runden von je 2,5 Kilometer an der Strandpromenade in Pörtschach zu laufen. An und für sich eine wirklich schöne Strecke, ohne Zeitnehmung, also ein großer Lauftreff für Sportbegeisterte, die das Jahr mit einer netten Laufrunde beginnen wollten. Leider hat es der Wettergott an dem Tag nicht so gut gemeint und es schüttete wie aus Kübeln. Trotzdem waren über 150 Teilnehmer am Start, auch hier habe ich wieder einige Mädels vom Club 261, getreu dem Motto „Laufend mutig“, getroffen. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!

Und nach drei Tagen laufen war für mich Abwechslung angesagt. Da auch das Wetter wieder ganz gut prognostiziert war ging es diesmal mit der Familie in das kleine, aber feine Skigebiet Grebenzen in der schönen Steiermark. Nur ca. 50 Autominuten von uns entfernt ist das wirklich eine super Gelegenheit für ein paar Stunden Skifahren. Nach dem Neuschnee der vergangenen Tage waren die Pisten in absolutem Top-Zustand und es machte unheimlich Spaß mal wieder die Pisten runter zu flitzen. Das Skigebiet ist auch besonders skitourenfreundlich 🙂 ich denke, da wird es in der nächsten Zeit auch nochmal einen Bericht dazu geben!

Somit waren die Tage rund um den Jahreswechsel für mich genau richtig und sportlich gut ausgefüllt, so kann es weiter gehen (zumindest so lange ich noch Urlaub habe 😉 )

Wie habt ihr den Jahreswechsel verbracht?

 

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and be fearless

eure Trailbirdie