Women’s Running 10k Liverpool

Ich berichte gerne von Laufveranstaltungen, die etwas Besonderes für mich sind. In letzter Zeit sind das sehr oft Straßenläufe, was mir als begeisterte Trailläuferin  etwas zu denken gibt. Darüber werde ich mir in einem nächsten Blogpost etwas genauer Gedanken machen müssen 😉

Aber heute möchte ich euch kurz vom Women’s Running 10k in Liverpool berichten. Am 15.07. 2016 machte ich mit mit 15 weiteren 261 Läuferinnen aus Kärnten und der Steiermark auf den Weg nach England. Beim Club 261 veranstalten wir jedes Jahr eine Laufreise und heuer sind wir einer Einladung des 261 Fearless Wray Women’s Running Club gefolgt um am 17.07. beim Frauenlauf über 5 und 10 Kilometer in Liverpool teilzunehmen.

Wie für England typisch wurden wir in Manchester mit Regen empfangen, der allerdings nicht lange anhielt. Wir wurden bei unseren Gastfamilien in Wray und Umgebung untergebracht und lernten so die britische Gastfreundschaft kennen. Am Abend konnten wir schon wieder einen gemütlichen Cocktailempfang in Caroline’s Garten genießen.

Auch am Samstag hielt das Wetter, so daß wir erst laufend etwas die Gegend um Wray und Hornby erkunden konnten. Wir lernten die Landschaft und uns gegenseitig kennen. Ein Lauftreff mit circa 30 Frauen 🙂 Das kann schon was. Auf jeden Fall wurde viel gelacht und geplaudert.

Am Nachmittag machten wir einen Ausflug nach Lancaster, der nächsten größeren Stadt. Ein bißchen Sightseeing rund um das Lancaster Castle, kulinarische Leckereien (in England indisch essen und ein bißchen scharf bestellen ist wirklich nur was für Mutige!), Tee und Kuchen… Das macht einen Samstagnachmittag aus!

Am Sonntag in der Früh war es dann soweit. Mit dem Bus ging es nach Liverpool, circa 1,5 Stunden Fahrt, die durch die Unterhaltungen im Bus natürlich sehr schnell verging. Der Fahrer brachte uns direkt zum Sefton Park, dem Veranstaltungsgelände. Es stellte sich heraus, daß es sich um eine lokale, sehr familiäre Laufveranstaltung handelte. Das kam mir sehr entgegen, da ich es eigenlich nicht gerne mag, wenn ich mich unter Tausenden Menschen befinde. Gemütlich konnten wir das Gelände erkunden und uns ein bißchen aufwärmen. Der Club 261 hatte uns sehr coole T-Shirts organisiert und so wurden wir auch von einigen Mädels auf unser Logo angesprochen. Woher wir kommen? Die waren ganz aus dem Häuschen zu erfahren, daß wir extra aus Österreich zum Lauf angereist waren 🙂

Die Zeit verging schnell und so war auch schon Aufstellen im Startbereich angesagt und ohne große Ankündigung wurde gestartet. Ich hatte mich für die 10 Kilometer entschieden und machte mich auf die erste von zwei Runden. Dadurch nur knapp 1000 Teilnehmerinnen waren konnte ich gleich schön in meinem Tempo loslaufen. Nach circa zwei Kilometer gab es schon die erste Wasserstation! Die Strecke führte uns nur durch den Park, was ich wunderschön fand. Der Weg war von Bäumen gesäumt, so konnte uns die Sonne, die auch zum Vorschein gekommen war nichts anhaben. Es ging auch schon etwas auf und ab… Und über Wiesen! Entlang eins Sees. Das war ja fast wie auf einem Trail! Wunderschön!

Die 53 Minuten, die ich für die Strecke brauchte vergingen wie im Flug. Die Stimmung war grandios. Der Zieleinlauf – Gänsehaut pur! Das erste Mal habe ich in der Ziellabe Prosecco und Erdbeeren bekommen. Was will frau mehr?

Schnell zum Zieleinlauf zurück, die anderen Mädels anfeuern. Es war unglaublich zu sehen mit welcher Freude jede einzelne Teilnehmerin durchs Ziel lief. Unsere Gruppe war fantastisch. Aber wie so oft – Das Beste kam zum Schluß. Unsere Gastgeberinnen hatten sich wahrlich etwas Besonderes einfallen lassen und nicht nur Laufklamotten mitgebracht, sondern auch Picknickkörbe! So wurden im Park Decken ausgebreitet, Proseccogläser gefüllt, Sandwiches gereicht, und noch vieles mehr. Das war der krönende Abschluss einer absolut super organisierten Laufveranstaltung in England.

Den Abend verbrachten wir noch alle gemeinsam bei einem gemütlichen Barbeque auf Becky’s Farm. Leider war das Wochenende viel zu schnell vorbei und am Montag morgen ging es schon wieder nach Manchester und mit dem Flieger heim nach Österreich.

Die Veranstaltung war bestens organisiert: Eine schöne und anspruchsvolle Laufstrecke, genügend Wasserstationen, Pacemaker, Ziellabestation, T-Shirt, Finisherbag mit verschiedensten Produkten gefüllt, eine super schöne Medaille und genügend Leute auf der Strecke um nicht vom Weg abzukommen.

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261 Fearless Wray und Österreich

 

Wray und besonders der Lake District haben mich aber bestimmt nicht das letzte Mal gesehen. Von der Ferne habe ich ein paar schöne Berge gesehen, die förmlich nach Trailrunning gerufen haben! Hier ein kleiner Vorgeschmack. Abgesehen davon gibt es auch ein „paar“ Golfplätze in der Nähe 🙂

Wohin hat es euch schon für besondere Läufe verschlagen?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photo Credits: Trailbirdie, Horst von Bohlen

Einfach mal barfuß

In letzter Zeit ist mir das Thema „Barfußlaufen“ des öfteren untergekommen. Für Kinder ist es ganz normal im Sommer ohne Schuhe herum zu laufen. Für uns Erwachsene ist das oft nicht so. Man möchte nicht schmutzig werden, man möchte sich nicht verletzen, man möchte nicht auf irgendwas Ekliges treten, usw. Es gibt genug Gründe sich mit Schuhen fortzubewegen.

Bei einem unseren letzten Lauftreffs hatte meine liebe Coach-Kollegin Sonja die Idee einfach mal die Schuhe auszuziehen. Es war ein warmer Abend und auf einer Wiese sind wir einfach so barfuß gegangen. Die ersten Schritte waren gewöhnungsbedürftig, aber dann fühlt man gleich wie angenehm das ist.

Heute war wieder ein heisser Tag und ich habe mir ein bißchen Abkühlung am Wasserweg in Liebenfels gegönnt. Beim Raufgehen war ich mit den Gedanken mit meinen Füßen schon im Wasser und dann kam mir die Idee doch einfach mal im Wald und über die Steine meine Schuhe auszuziehen und ein Stück barfuß zu laufen. Ich dachte immer ich sei zu empfindlich an den Fußsohlen um über kleine Steine laufen zu können, aber nach ein paar Meter gewöhnt man sich an den Untergrund. Ich bin dann circa einen Kilometer so dahin gewandert. Über Wiese, Waldboden, Steine bis ich schließlich an einem schönen seichten Stück des Baches im Wasser gelandet bin. Ich bin dann einfach im Bach entlang marschiert und auch wieder den Wanderweg zurück mit den Schuhen in den Händen.

Es war faszinierend welche Eindrücke ich mitgenommen habe. Ich habe mich sehr konzentriert und den Boden unter meinen Füßen extrem wahrgenommen. Die verschiedenen Untergründe waren wirklich angenehm. Weich – hart, kalt – warm, steinig – wie auf Federn. Ausserdem habe ich den Weg aus einer anderen Perspektive wahrgenommen, aus dem Bach raus 😉

Ich kann euch nur den Tipp geben es einfach mal zu versuchen. Einfach raus aus den Schuhen und eine Weile, gehen, vielleicht auch ein bißchen laufen, wenn es angenehm ist.

Ein paar Menschen sind mir begegnet, keine Ahnung was die sich gedacht haben 😉 aber egal. Zuhause angekommen habe ich dann gespürt wie ich auch meine Fußmuskeln durch das Barfußlaufen trainiert habe. Es ist jetzt Abend und kribbelt immer noch angenehm in meinen Füßen.

In dem Sinne, keep on running (auch mal ohne Schuhe)

and be fearless!

Eure Trailbirdie