Marathon – Mythos oder!?

Irgendwann ist wohl jeder Läufer damit konfrontiert – Marathon! Die magische Distanz über 42,195 Kilometer. Für manche das ultimative Ziel, für manche unerreichbar. Auf jeden Fall für jeden Läufer ein Thema, ja fast ein Mythos 🙂 Warum? Das kann wohl niemand richtig erklären, der es nicht selbst erlebt hat. Auf jeden Fall öffnet die Querung der Ziellinie eines Marathons neue Horizonte. Wer einen Marathon schafft, der schafft alles was sie oder er will.

Wenn ich an den Anfang meiner „Laufkarriere“ zurück denke und mir damals jemand gesagt hätte ich würde mal einen Marathon laufen, dann hätte ich denjenigen wohl laut ausgelacht! Laufen gehörte nie zum meinen Lieblingsportarten und als ich 2011 mit dem Laufen begann hätte ich nie gedacht, daß es einmal meine Passion sein wird. Aber wie so oft im Leben entwickeln sich Dinge anders als man denkt. Und so wurde ich Ende des Jahres 2014 mit dem Virus Marathon infiziert. „Schuld daran“ war eine Gruppe Frauen rund um Kathrine Switzer in London. Frauen, die von ihren Marathonerlebnissen berichteten. Ich hatte richtig Gänsehaut als ich so den Erlebnissen lauschte, vor allem die Energie von Laufpionierin Kathrine war unglaublich! Immerhin ist es ihr zu verdanken, daß Frauen seit 50 Jahren offiziell Marathon laufen dürfen.

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Schon am Heimweg nach Österreich beschloss ich den Womens‘ Marathon im März 2015 in Mallorca anzugehen. Zeit genug für ein Training war, ich war nach der Berglaufsaison ganz gut in Form, also was sollte mich daran hindern? An dieser Stelle möchte ich anmerken, daß ein Marathon einfach einen gewissen Trainingsplan erfordert, wenn man gut ins Ziel kommen will. Das ist kein „Einfach-Draufloslaufen-Projekt“! Ich selbst bin nicht der absolute Trainingsplan-Fan, weil einfach so oft irgendwas dazwischen kommt 😉 oder sich die Situationen anders als geplant ergeben. Trotzdem konnte ich mich mit ein paar einfachen Regeln ganz gut an einen Plan halten und schlussendlich wurde es für mich ein wunderbares Erlebnis.

Nach dem Training in der kalten Jahreszeit, bei frühlingshaften Temperaturen in Mallorca am Meer entlang zu laufen, begleitet von meiner Familie und guten Freunden, da konnte nichts schief gehen und ich durfte meinen ersten Marathon in 4:13 finishen. Großer Dank an dieser Stelle auch meiner sehr guten Lauffreundin Running Zuschi, die mich tatkräftig mit ihren Erfahrungen und ihrem Wissen unterstützt hat 🙂

Danach zog es mich, wie die treuen Leser meines Blogs wissen, auf die Trails und in die Berge. Trotzdem lässt mich der Mythos Marathon nicht los und so stecke ich schon wieder mitten drinnen in meinem nächsten Abenteuer – dem Istrski Marathon im April an der istrischen Küste in Slowenien. Ja! Wieder am Meer laufen 🙂 Auf das freue ich mich am meisten! Und auf das gute Essen und den guten Wein, den ich mir nach dem Lauf gönnen werde. Und ja, natürlich gibt es beim zweiten Marathon auch ein Ziel: Gesund und fröhlich ins Ziel kommen und wenn möglich unter 4 Stunden 😉

So, wie geht es mir jetzt im Training? Es fällt mir überraschenderweise ziemlich leicht mich an meinen Trainingsplan zu halten, ja es gibt einen Plan 😉 Nur das Wetter macht mir zur Zeit einen Strich durch die Rechnung. Es ist grade ziemlich kalt im Süden Österreichs, das Thermostat zeigt in der Früh oft mal nur -18°C an !!! Das Atmen fällt mir schwer und so muss ich meine Tempoläufe noch etwas nach hinten verschieben. Aufs Laufband mag ich nicht, das ist mir einfach zu monoton, ich laufe lieber im Freien. So steigere ich zur Zeit meine Grundlagenausdauer, versuche Kilometer in die Beine zu bekommen und Lauftechnik, Kraft- und Stabiübungen einzubauen. Und genieße die wunderbare Natur!

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Auf jeden Fall werde ich euch am Laufenden halten!

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Im Test: 361° Santiago

Diesmal darf ich meinen Lesern meinen ersten Testbericht über einen Laufschuh präsentieren 🙂

Im November 2016 ergab sich die Gelegenheit einen Schuh der Firma 361° zu testen. Nachdem ich mich über die Produktpalette des kürzlich in Europa Fuß fassenden Sportartikelherstellers informiert habe entschied ich mich natürlich für den Trail-Laufschuh.

Vorab eine kleine Info über das Unternehmen, da es in Europa doch neu auf dem Markt ist. Folgendes liest man auf der Homepage:

Schnelle Schritte, rasantes Wachstum und große Visionen für die Zukunft. Die chinesische 361 Degrees Group erobert Europa mit klarem Fokus und erklärtem Ziel: Footwear für Läufer zu entwickeln, die nicht nur mit anderen großen Sportschuhriesen mithalten kann, sondern zur innovativen Alternative avanciert. Im Jahr 2003 in China gegründet, wird 361° innerhalb kurzer Zeit zur zweitgrößten Sportmarke des Landes. 2013 feiert das Label auch international große Erfolge mit  seiner speziell für den globalen Handel entworfenen Kollektion aus Lauf- und Trainingsschuhen für den ambitionierten Runner, urban oder offroad, genauso wie für Indoor-Trainings und Freizeit. Auch hochwertige Funktionskleidung in breiter Auswahl gehört zum Portfolio.

Das Geheimnis der Schuhe ist die perfekte Mischung aus Stabilität und Dämpfung, die bei jedem Lauf das Beste aus seinem Träger herausholt.  Dafür sorgt das speziell entwickelte Material QU!KFOAM aus EVA und Gummi mit einer Schicht aus Polyurethan. Für ein langanhaltend gutes Polster und das eine Grad mehr an Effektivität.

In den USA und Brasilien hat sich 361° schon etabliert. Jetzt ist es Zeit, den europäischen Markt zu bereichern und sich an der Spitze der weltweit größten Sportmarken zu behaupten.

361° war offizieller Supporter der Olympischen und Paralympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, Brasilien.

Weiters aus einer Pressemitteilung auf soq.de:

Mit dem neuen Headquarter in Amsterdam gibt 361°, die globale Marke für Sportkleidung, -schuhe und -equipment, zum 1. September 2016 den Startschuss für die Expansion auf dem hiesigen Markt.

Die eigene Niederlassung in Europa ist ein klares Zeichen für das Vertrauen des Mutterkonzerns darin, auf dem europäischen Markt nachhaltig Fuß fassen zu können. Die Gründung der europäischen Niederlassung ist Teil der langfristigen Strategie, ein starkes, internationales Business im Footwear- und Apparel-Bereich aufzubauen. In den USA, Brasilien und Taiwan ist 361° bereits erfolgreich mit eigenen Niederlassungen vertreten.

Nun zu meiner persönlichen Erfahrung:

SANTIAGO  🙂 Was für ein klingender Name! Ich bekam das Modell Santiago für Frauen zugesandt und ab Ende November ging es los. Ich merkte schon ab dem ersten Lauf, dass mir der Schuh gut passt. Kein Zwicken, guter Halt, sehr guter Bodenkontakt, gute Stabilität.

In der Zwischenzeit, also nach knapp 2 Monaten bin ich circa 100 km mit diesen Schuhen gelaufen, ehrlich gesagt: Er passt mir gut 🙂 Hauptsächlich bin ich auf gemischten Untergründen unterwegs. Er trägt sich sehr gut auf der Straße, auch wenn er als Trailschuh ausgeschrieben ist. Im Wald und über Wiesen spüre ich ihn kaum auf den Füßen. Die Sohle hat einen guten Grip, auch wenn der Boden nass ist. Im Schnee bin ich nur ein kurzes Stück gelaufen, aber auch da kann ich keine negativen Eigenschaften finden. Mein längster Lauf mit dem Santiago waren 15 km über Straße, Wald und Wiese und ich spürte keine Druckstellen oder Reibungen.

Ich würde den 361 Santiago tatsächlich als sehr guten Wald- und Wiesenlaufschuh bezeichnen. Er hat wenig Sprengung, steht für ein sehr gutes Laufgefühl und ist für den Ausdauersport wirklich zum empfehlen.

Als Trailschuh im alpinen Gelände werde ich ihn wahrscheinlich nicht ausprobieren, da das Obermaterial zwar für einen Straßenschuh perfekt ist, allerdings für alpines Gelände meiner Meinung nach nicht geeignet ist. Er hat keine Verstärkungen an den Seiten, und ich habe schon die Erfahrung gemacht, dass ich diese Verstärkungen im alpinen Gelände unbedingt brauche. Wenn man zwischen den Felsen herumklettern scheuert das atmungsaktive Air-Mesh dann zu leicht durch und die Zehen sind auch nicht wirklich gut geschützt wenn man mal an Felsen anstoßt, was ja doch öfters vorkommt.

Warum sich der Santiago so bequem läuft? Ich führe das auf die Qu!ickfoam Zwischensohle zurück:

-EINZIGARTIGER MIX AUS EVA UND GUMMI FÜR OPTIMALE DÄMPFUNG UND HERVORRAGENDES BODENFEEDBACK
-UMMANTELUNG AUS POLYURETHAN SCHÜTZT UND IST WASSERUNDURCHLÄSSIG
HOHE ENERGIE-RÜCKFÜHRUNG UND DAUERHAFTE DÄMPFUNG

-STOSSDÄMPFUNG, FLEXIBILITÄT, DÄMPFUNG UND TRAGEKOMFORT DANK VERBESSERTER SOHLENKONSTRUKTION

Mein Fazit:

Ein sehr angenehmer, leichter und bequemer Laufschuh auf Straßen und im einfachen Gelände. Für jeden Läufer geeignet, der gerne auf abwechslungsreichem Gelände läuft und keine spezielle Sprengung oder Stütze braucht. Auch nach 100 km ist die Sohle noch nicht wirklich abgenutzt. Also gehe ich davon aus das ich noch viele km mit diesem Schuh laufen werde! Einziger Minuspunkt, für alpines und anspruchsvolles Gelände bietet das Obermaterial zu wenig Schutz und die Sohle zu wenig Grip.

Hier geht’s zur Homepage von 361° Europe! Erhältlich sind die Produkte (Lauf- und Fitnessschuhe, Bekleidung) über den online-Shop ab Ende Jänner oder in einigen ausgewählten Geschäften, preislich sind die Schuhe mit 150,- meiner Meinung nach auch leistbar.

Gibt’s noch Fragen?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Bilder: Trailbirdie und 361Europe

Neujahrswanderung am Wörthersee 2017

Schön, wenn man den ersten Haken an einer To-Do-Liste setzten kann. Neujahrswanderung 2017 abgeschlossen 🙂

Es war der 06.01. 2017 gegen 23.30 Uhr, als ich am Versammlungspunkt im Casino Velden eintraf. Überwältigend wie viele Personen sich dort schon für die Wanderung zusammen fanden (später erfuhr ich, dass es ungefähr 120 Teilnehmer waren). Immerhin waren für die Nacht bis zu -18 °C angesagt, es sollte eine sternenklare Nacht und ein strahlend schöner Wintertag werden. Besonders gefreut habe ich mich zwei Kolleginnen, Andrea und Stephanie, von unserem Laufverein Club 261 zu treffen! Natürlich waren viele bekannte Gesichter aus der Kärntner Trailszene zu sehen 🙂

Nach einer ausführlichen Vorbesprechung durch Organisator Mario Schönherr wurden wir Punkt Mitternacht auf die Strecke gelassen. Wir beschlossen uns beim Guide für die 15 Stunden anzuschließen, da beim 14 Stunden Guide sich doch die meisten anschlossen und wir es ein bisschen ruhiger angehen wollten. Im Endeffekt eine sehr gute Entscheidung.

Bei sternenklarem Himmel gingen wir guten Schrittes entlang des Wörthersee-Rundwanderweges entgegen dem Uhrzeigersinn Richtung Klagenfurt. Am Pyramidenkogel waren wir nach ca. 3 Stunden am höchsten Punkt und der ersten Labestation angelangt. Es war sehr zuvorkommend, dass das Foyer des Aussichtsturms offen war, ebenso wie die Toiletten. Bei den frostigen Temperaturen war es sehr angenehm sich etwas aufzuwärmen. Dazu hatten die Organisatoren Tee, Suppe, Kuchen und Obst vorbereitet sowie ein Glücksrad 🙂 mit tollen Gewinnen.

Nach einer halben Stunde Rast ging es weiter Richtung Klagenfurt, durch Reifnitz, vorbei an den Spintikteichen über die Maiernigg Alm. Über Klagenfurt begann es hell zu werden und nach gesamt ca. 7 Stunden kamen wir bei der zweiten Labestation bei der Villa Lido an. Dort hielten wir uns trotz Kaffee, Tee und einer perfekten Eierspeis nur kurz auf, denn die Kälte war kaum auszuhalten. Beim Startpaket waren vorsorglich Handwärmer drinnen, die wurden ausgepackt und sofort in die Handschuhe gesteckt. Nach kurzer Rast und mittlerweile bei Tageslicht marschierten wir weiter, wieder in den Wald, da waren die Temperaturen etwas angenehmer als am See. Wir erfuhren erst später, daß es in Klagenfurt -16 °C hatte!

Am Weg zum Gut Drasing konnten wir die ersten wärmenden Sonnenstrahlen genießen, auch wenn nicht daran zu denken war Handschuhe auszuziehen oder die Kapuze weg zu geben. Am Pirkerkogel genossen wir die herrliche Aussicht über den Wörthersee bei einer kurzen Rast. Tee und Mannerschnitten gaben uns wieder etwas Energie 🙂 So ging es recht flotten Schrittes weiter nach Pörtschach. Es trieb uns wohl auch der Gedanke an ein heißes Getränk bei der Bäckerei Wienerroither an. Nachdem wir dann schon ca. 11 Stunden unterwegs waren, bot uns die Bäckerei ein warmes Plätzchen, Toiletten und ein kleines Frühstück – das war die perfekte Raststation um sich auf die letzte Etappe nach Velden zu machen.

Es war für mich das erste Mal die Etappe zwischen Pörtschach und Velden bei Tageslicht zu gehen und das genoss ich sehr. Es ist wirklich ein sehr schöner Abschnitt. Vor allem die Natur rund um den Forstsee und die Römerschlucht sind schon einzigartig. Es war auch ganz gut dort bei Tag zu gehen, denn einige Stellen waren ziemlich eisig. Nach so vielen Stunden auf den Beinen war es natürlich schon etwas beschwerlich und der Gedanke an das Ziel ließ uns noch einmal einen Endspurt einlegen, so dass wir die 15 geplanten Stunden auch einhalten konnten.

In Velden angekommen war die Erleichterung natürlich groß, ein unheimliches Glücksgefühl stellte sich ein 🙂 Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit den Mädels gemeinsam so ein Abenteuer zu bestehen und ein großes Danke an unseren Guide Josef, der uns gut und sicher ans Ziel gebracht hat!

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Rast am Pirkerkogel mit Blick zum Pyramidenkogel – Bald geschafft!

 

Mein Fazit: Ein sehr schöne, aber anspruchsvolle Wanderung. Sehr gut organisiert. Die Hälfte in der Nacht zu wandern hat schon ein bisschen was Magisches an sich 🙂 und es ist schön zu sehen wie unterschiedlich die Natur rund um den Wörthersee ist.

Wenn es euch interessiert wie der Unterschied zur Wanderung 2016 war, den Bericht könnt ihr gerne hier nachlesen.

Und der Bericht von Andrea ist auf ihrem Blog Angis Fit and Fun nachzulesen.

Wie habt ihr so das neue Jahr sportlich begonnen?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Bilder: Trailbirdie, Andrea Gangl, Stephanie Polansek