Schifffahrt und Wanderung am Wörthersee

Von Klagenfurt mit dem Schiff nach Krumpendorf und zurück über einen Teil des Wörthersee Rundwanderweges. Das war die erste kurze Wanderung mit Trailbaby.

Start in Klagenfurt

Wir haben diesen Ausflug Anfang Mai gemacht. Die Wörthersee Schifffahrt habe ich auch schon früher für längere Trailläufe genutzt. Es ist wirklich praktisch und einzigartig mit dem Schiff zu erst am Wörthersee zu fahren und danach über den Wanderweg zurück zu wandern oder zu laufen.

Diesmal entschied ich mich für eine kurze Strecke, circa sieben Kilometer, immerhin musste ich erst mal antesten wie es mit Babytrage und Rucksack so funktioniert. Wir sind also eine Station von Klagenfurt nach Krumpendorf gefahren und haben uns über den Radweg bis zum Kropfitschbad zurück begeben. Dort sind wir dann abgebogen und ein kurzes Stück über die Straße und hinter dem Gasthof Jerolitsch unter der Autobahn zum Wörthersee Wanderweg gegangen.

Wir waren also circa die Hälfte des Weges auf Asphalt unterwegs und sind dann erst in den Wald am Falkenberg bzw. Kreuzbergl eingetaucht. Es war auch spannend diesen Weg mal in die entgegengesetzte Richtung des Wörthersee Ultratrails zu wandern. Auf der Zillhöhe haben wir eine kurze Rast eingelegt und nach knapp zwei Stunden waren wir wieder an unserem Ausgangspunkt angekommen.

Im Rucksack dabei hatte ich für mich was zu Trinken und einen Müsliriegel, Wickelsachen fürs Trailbaby, Erste Hilfe Kit und eine Regenjacke. Es hat alles wunderbar funktioniert und das nächste Mal können wir bestimmt schon eine Station weiter fahren 🙂

Alles Liebe

Eure Trailbirdie

Wörthersee Extrem – Neujahrswanderung

Wir haben es wieder getan! Neujahrswanderung rund um den Wörthersee 🙂

Für mich war es die dritte Neujahrswanderung nach 2016 und 2017. Einmal bin ich auch im Sommer gewandert und den Wörthersee Ultratrail 2018 mitgezählt war es für mich das fünfte Mal, dass ich den Wörthersee in einem Stück am Wanderweg umrundet habe.
Und jedes Mal wieder ist es eine neue Erfahrung. Zum zweiten Mal war ich mit Angi und Steffi, Laufkolleginnen vom Club 261 unterwegs. Und auch Petra und Edith von unserem Laufclub waren mit von der Partie.
Natürlich waren auch wieder viele Traillauffreunde dabei.


Die Organisation war diesmal etwas anders. Zum ersten Mal war die Wörthersee Tourismus GmbH als Veranstalter verantwortlich und mit den Jungs und Mädels vom Verein Mach3Endurance Team, die Wanderguides stellten und die Verpflegungsstationen betreuten waren Profis mit dabei.

Wir ließen uns am Freitag, dem 04. Jänner gegen 22.30 Uhr nach Velden bringen. Starterpaket und Infos zum Ablauf bekamen wir im Gemeindeamt von Velden, Start war dann im Kurpark gegenüber.
Es gab einen großen Zuspruch im Vorfeld, alle Tickets (200 an der Zahl!!) waren schon vor Silvester ausverkauft. Zum Leidwesen von vielen Wanderern, die sich kurzfristig zur Wanderung anmelden wollten.
Es gab noch ein paar Tickets für die Nachmeldung und so waren 220 Personen am Start. Also vormerken, bei der nächsten Wanderung rechtzeitig anmelden!


Im Starterpaket (Vorverkaufspreis 45,00 EUR) war enthalten: Wanderkarte, Trinkbecher, Gutschein für Pasta im Casino Velden nach der Wanderung, La Sportiva Stirnband und alle Infos zur Wanderung nochmal als Flyer.
Weitere Leistungen im Paket: 5 Verpflegungsstationen indoor, Möglichkeit für Fussmassagen entlang der Strecke und im Ziel, Erinnerungsfoto Foto Box, Finisher Medaille und Urkunde, Abholservice an den Verpflegungsstationen bei Abbruch.
Und ich muss ehrlich sagen, das war den Preis wert. Die Verpflegungsstationen waren top (einziger Wermutstropfen war, dass die Station in Klagenfurt, die Villa Lido, erst um 06.00 Uhr aufmachte). Es gab Tee, Kaffee, Suppe, Kuchen, später auch Speckbrote, Käsebrote, etc.
Es gab drei Wanderguides, die mit Zielzeiten von 12, 13 und 14 Stunden unterwegs waren. Und der Abschluss im Cafe des Casino Velden mit Pasta, Glücksrad und Foto Box war einfach genial!

Gemeinsam mit den Mädels vom Club 261 starteten wir gleich mit Aurelien, dem ersten Guide und verließen in flottem Tempo Velden. Entlang des Wörthersee Wanderweges ging es rasch durch den Wald zum Trattnigteich. Im dortigen Gasthaus war die erste Verpflegungsstation.
Obwohl es gar nicht kalt war, ca. -4°C, und vor allem trocken, war es aber trotzdem angenehm eine kurze Pause mit heissem Tee, Reindling und einem komfortablen WC zu machen. Ausserdem wurden wir trotz der Nachtzeit um ca. 01.30 Uhr sehr freundlich bewirtet!
Wir machten uns aber recht schnell wieder auf den Weg Richtung Pyramidenkogel. Da beim Turm kein Programmpunkt geplant war ließen wir den Gipfel quasi rechts liegen und machten uns direkt auf den Weg weiter nach Reifnitz. Noch waren wir inmitten einer Gruppe von anderen Wanderern unterwegs.
Gegen 03.00 Uhr erreichten wir Reifnitz, im dortigen Gemeindeamt konnten wir uns wieder bei Tee, Broten und Kuchen stärken. Alle drei Guides waren noch nah beieinander, wir verließen wieder kurz nach dem ersten die Verpflegungsstation und machten uns weiter auf den Weg in Richtung Spintikteiche, Maiernigg Alm und schlußendlich nach Klagenfurt.
Wir kamen mit ein paar anderen Wanderern ins Gespräch und fanden dabei raus, dass doch einige aus der Steiermark an den Wörthersee für die Wanderung gekommen waren 🙂
Zu unserer Überraschung waren wir schon um 05.30 Uhr bei der Villa Lido (was das ausmacht den Gipfelweg zum Pyramidenkogelturm auszulassen 😉 ) und trafen auf die fleissigen Helfer vom Mach3Endurance Team, die uns gut verpflegten obwohl die Villa Lido noch nicht aufgesperrt hatte.
Im Freien wollten wir uns allerdings nicht lange aufhalten und so machten wir uns noch vor Aurelien mit seiner Gruppe auf den Weg rauf zur Zillhöhe. Irgendwie verließ uns da etwas die Motiviation, denn es war noch immer finster!!!! Bei meinen letzten Wanderungen war Klagenfurt immer der Ort wo es hell wurde, da wir aber diesmal so schnell unterwegs waren trotteten wir in der Finsternis weiter bis zum Gut Drasing.
Dort merkten wir, dass der Himmel endlich heller wurde und ließen uns auf einer Aussichtsliege kurz nieder um einen Schluck Tee und einen Bissen Schokolade einzunehmen.
Gott sei Dank wurde es dann doch schnell ganz hell und um ca. 07.40 Uhr erreichten wir Pirk, dort gab es im Gasthaus Pirker Hof die nächste Verpflegungsstation. Ich gönnte mir eine Suppe und danach Kaffee und Kuchen. Es gab die Möglichkeit sich die Beine massieren zu lassen, allerdings nahmen wir die nicht in Anspruch und machten uns kurz nach 08.00 Uhr wieder auf den Weg. Den Pirkerkogel ließen wir schnell hinter uns.


Das nächste Stück über Geisrücken und Bannwald war dann schon etwas anstrengend, aber durch Plaudereien untereinander und mit anderen Wanderern vertrieben uns die Zeit und so waren wir bald in Pörtschach angelangt und konnten den Blick von der Hohen Gloriette über den Wörthersee genießen.
Joschi und Harry, die beiden Kärntner Star-Moderatoren von diversen Sportveranstaltungen bekannt, waren mit uns unterwegs und nutzen den Stopp auf der Gloriette für ein paar Interviews 🙂
Schnellen Schrittes machten wir uns weiter auf den Weg zur nächsten Verpflegungsstation in Sekull beim Gasthof Thadäushof. Dort waren wir so gegen 11.20 Uhr und die war einfach spitze. Es war echt schon hart und diese Pause mit super Verpflegung und lustigen Gesprächen war nochmal wichtig für die Motiviation. Dennoch merkten wir, dass wir die letzte Etappe etwas langsamer angehen würden. Wir machten uns gemeinsam mit Bernie, dem zweiten Guide und seiner Gruppe auf den Weg Richtung Forstsee.


Das war auch der einzige Abschnitt auf dem zum Aufpassen war, einige Eisplatten und vereiste schwierigere Passagen bergab waren am Weg. Aber da es ja kein Rennen sondern eine Wanderveranstaltung war machten wir da einfach etwas langsamer. Nach einem kurzen Foto-Stopp am Forstsee waren es dann nur mehr knapp vier Kilometer bis Velden.
Alle um uns herum waren gut aufgelegt, jeder freute sich, denn dass wir es alle gut ins Ziel schaffen würden war da schon klar.
Noch durch die Römerschlucht und schon waren wir auf der Straße in Velden und wieder mitten in der Zivilisation. Die letzten zwei Kilometer waren dann noch auf der Straße zu gehen, das war schon ein bißchen mühsam, aber mit den Gedanken im Ziel war es dann doch leichter. Am Casino vorbei, durch den Kurpark, überquerten wir um 13.20 Uhr das Ziel und die Freude war groß.


Organisator Gerhard überreichte uns die Finisher-Medaillen und eine Urkunde. Müde, aber glücklich machten wir uns auf die letzten Meter zurück ins Casino. Dort genossen wir dann mit anderen Wanderern Pasta und ein verdientes Bierchen.
Somit fand die Veranstaltung einen würdigen Abschluss.

Mein Fazit: Eine rundum perfekt organisierte Wanderveranstaltung in einer wunderschönen Region!

Wir sehen uns bei der Sonnwendwanderung, in der Nacht von 22. auf 23. Juni, oder?

Und wer selbständig am schönen Wörthersee die unzähligen Wanderwege, oder die Etappen des Rundwanderweges auschecken möchte, findet alles auf der Wandern am Wörthersee Website.

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

Bilder: Trailbirdie, ©Wörthersee Tourismus GmbH

Wörthersee Ultra Trail 2018

…oder wie der Geist den Körper besiegt hat.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mein Erlebnis beim Wörthersee Ultratrail 2018 (WSUT) verarbeitet habe.
Umso mehr freue ich mich jetzt dieses Abenteuer mit euch zu teilen.

Ich hab heuer schon früh im Jahr Trail-Wettkampfluft beim Jolsport Kärnten Run geschnuppert. Kurz danach habe ich mir dann die Teilnahme bei der Tour de Tirol im Herbst als Saisonziel gesetzt, auf die ich mich auch schon riesig freue!

Wie so oft im Leben kommen dann andere Dinge dazwischen und plötzlich ergibt sich eine Möglichkeit und man muss einfach die Gelegenheit beim Schopf packen.
Für mich war das der WSUT 🙂 Nachdem ich doch ein paar Mal bei den diversen Streckenchecks und Lauftreffs der Veranstalter des WSUT (dem Verein Mach3Endurance Team) dabei war, war für mich schnell klar, dass ich bei diesem Event dabei sein möchte.
Die einzige Frage stellte sich für mich: Welche Distanz? Es gab Halbmarathon, Marathon oder eben den Ultratrail über 72 Kilometer. Mich reizte von Anfang an die lange Distanz. Nach ein bisschen Zögern habe ich mich dann angemeldet. Es ist ja nicht so, dass ich noch keine langen Wettkämpfe gemacht habe. Allerdings war das längste bisher 58 Kilometer und so war doch immer der Respekt vor der langen Distanz für mich spürbar.

Ich will euch jetzt aber einfach mal berichten wie es mir dann beim Rennen so ergangen ist. Gerne könnt ihr auch hier meinen Vorbericht zum WSUT nachlesen.
Am Vortag des Rennes, also am 21.09. 2018, fasste ich abends mein Startsackerl aus und begab mich zum Race Briefing. Da der Trail auf meinen Hometrails stattfinden würde traf ich natürlich viele Bekannte und so verging die Zeit recht schnell. Das Race Briefing hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, nochmals die Details der Strecke erklärt bekommen, wo ist zum Aufpassen, welche Abschnitte sind neu, usw.

Renntag! Um 04.30 Uhr ging der Wecker. Frühstücken, fertig machen. Um 05.30 Uhr fuhr ich nach Pörtschach, der Start war um 06.30 Uhr angesetzt. Es war noch finster und ich fragte mich ernsthaft, ob ich mir das wirklich antun will.
Ich hatte ja keine Ahnung wie es mir gehen würde und war echt extrem nervös. Schlimmer fast als vor meinem allerersten Marathon! Das Starterfeld war auch überschaubar, nur knapp 60 Teilnehmer und davon nur 9 Damen und meine liebe Freundin Tanja, die sich in einer Mädels-Staffel auf die ersten 30 Kilometer machte.


Die Zeit verging recht schnell und schon war der Startschuss erfolgt. Im Kopf hatte ich die Worte unseres Streckenchefs Bernhard, der einmal bei einem Streckencheck zu mir sagte: „Auf den ersten 10 Kilometer Gas geben und weiterkommen, dann läufts eh von allein!“
Tja, gesagt getan. Ich fand recht schnell ein gutes Tempo, auch die Stufen rauf zur Hohen Gloriette und was vor allem das Beste war: Das Tempo passte auch gut zu Tanja und so konnten wir tatsächlich die ersten 30 km gemeinsam laufen. Ich konnte bergauf das Tempo machen und sie machte bergab Platz. Das war echt ein Spaß!
Kaum, dass wir uns versahen waren wir schon beim Forstsee vorbei und über die Veldener Aussicht in der Römerschlucht angekommen. Erstmals kam hier ein neuer Streckenabschnitt auf uns zu.

 


Es ging die Römerschlucht rauf, über den Romantischen Weg zum Saissersee und über den Teufelsgraben erst wieder runter nach Velden. Kurz vor dem Schloss Velden war die erste Labestation, wo wir uns aber nicht lange aufhielten um die Promenade entlang des Wörthersees in Angriff zu nehmen und so schnell wie möglich wieder auf den Trail zu kommen.
Über den Wörthersee-Wanderweg ging es weiter am Trattnigteich vorbei und rauf auf den Pyramidenkogel. Auf dieser Forststraße konnte ich auch gut laufen und Tempo machen, überholte sogar ein paar andere Läufer. Am Pyramidenkogel angekommen, 30 km in den Beinen, wartete dann das Highlight auf uns: Etwas mehr als 300 Stufen rauf auf den Turm, Checkpoint auf Etage 8!
War aber gar nicht so schlimm wie ich gedacht hatte. Ich kam in einen guten Rhythmus und meine Beine waren noch überraschend frisch. Oben angekommen gab es einen Fotopoint, es war etwas windig wie man am Foto sehen kann 😉 und als Erinnerung gab es ein Schweiß Armband von Compress Sport.

 

 

Ich versuchte schnell wieder runter zu kommen, hörte noch beim Checkpoint, dass ich erst die dritte Dame am Turm war! Das hat mich schon ein bisschen beflügelt 🙂 Die ersten 30 km waren in 3:47 Stunden geschafft.
Bei der Labestation am Pyramidenkogel nahm ich mir etwas mehr Zeit die Energiereserven aufzufüllen. Es gab Würstl, Käse, Cracker, Melonen!!!! und genug zu trinken. Ich füllte meine Wasserflasche noch auf und verabschiedete mich schweren Herzens von Tanja, die schon am Ziel war und eine zweite Läuferin auf die Strecke schicken konnte.
So versuchte ich ab dem Zeitpunkt alleine ein Tempo zu finden, was leider irgendwie gar nicht leicht war, es überholten mich zwei Herren, die ich am Weg rauf zum Pyramidenkogel geschnappt hatte und auch eine Dame. Ich versuchte an ihnen dran zu bleiben, aber es gelang mir einfach nicht. Die Streckenführung ging hinunter nach Keutschach und von dort dann zu den Spintikteichen.
Das ist so ein Abschnitt an den ich mich nicht mehr wirklich erinnern kann. Ich lief wie in Trance von Markierung zu Markierung, hatte schon einen Marathon in den Beinen und begann schön langsam an meinem Vorhaben zu zweifeln.
Gut dass kurz vor der Friedlhöhe ein Checkpoint mit sehr motivierenden Helfern kam, danke nochmal Valentin für deine aufmunternden Worte. Dort setzte ich mich auch das erste Mal für zwei Minuten hin um zu rasten.
Beim Weiterlaufen versuchte ich mich auf das nächste Ziel zu konzentrieren, das war die Friedlhöhe. Dort gab es einen netten Fotopoint, auch hier wieder aufmunternde Worte von den Helfern, das gab Kraft. Allerdings wurde es mir zu dem Zeitpunkt das erste Mal etwas kalt und ich zog meine Windjacke an. Nächstes Ziel: Klagenfurt – Labestation 🙂

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Über die Friedlhöhe

Ging auch so weit ganz gut, nur dass es genau zu dem Zeitpunkt als ich den Wald bei Klagenfurt verließ voll zu schütten begann. Ich lief also ca. 3 km in strömenden Regen bis zur nächsten Labestation. Dort realisierte ich, dass ich „nur“ noch 21 km zu laufen hatte. Auf der Uhr hatte ich knappe 7 Stunden und machte mir eine Zielzeit knapp unter 10 Stunden aus. Der Halbmarathon sollte sich eigentlich unter 3 Stunden ausgehen.
Nachdem ich mich bei der Labestation gut versorgt hatte machte ich mich wiederum von den Helfern gut motiviert auf die Strecke.
Der Regen ließ wieder nach und den nächsten Streckenabschnitt kannte ich gut! Zillhöhe, Falkenberg, Gut Drasing, Pirkerkogel, Gaisrücken und dann schon bald das Ziel 🙂 Zumindest war das mein Plan im Kopf.

 

Bis zum Falkenberg rauf konnte ich noch ein paar Marathonläufer überholen, was mich noch dazu motivierte. Allerdings kam alles anders ab dem Falkenberg. Beim Runterlaufen bekam ich das erste Mal in meiner Läuferkarriere richtige muskuläre Probleme.
Ich konnte kaum mehr laufen, stieg mehr hinunter und am liebsten hätte ich mich hingesetzt und wäre runter gerutscht. Das hatte ich vorher noch nie erlebt. Ich merkte, dass mein Körper einfach nicht mehr laufen wollte. Doch jetzt kam der Kopf ins Spiel, ich glaubte fest daran, dass ich es ins Ziel schaffen werde. Der Regen hatte nachgelassen, mir war nicht kalt, es ging mir eigentlich ganz gut, abgesehen von den Schmerzen in den Beinen. Von Gut Drasing bis zum Pirkerkogel kam ich auch wieder recht gut voran, obwohl es wieder stärker zu Regnen begann. Ich überholte ein paar Walker auf der Halbmarathon-Strecke und freute mich schon auf den Pirkerkogel 😉 echt paradox, denn hinauf hatte ich keine Schmerzen.
Am Pirkerkogel war wieder ein Check-Point, ich blieb stehen, dehnte meine Waden und Oberschenkel. Auch hier wieder Danke an die Helfer! Denn die Worte „nach 64 Kilometer darf man schon ein bisschen fertig sein“ ließen mich realisieren, dass ich nur noch 8 Kilometer vor mir hatte. Auf die Uhr hatte ich schon lange nicht mehr geschaut, ich lief einfach nach Gefühl.
Und das Beste! Es gab noch eine Labestation unter dem Pirkerkogel 🙂 Auf einmal merkte ich das Adrenalin, ich freute mich auf die Labe und, dass es nur mehr ein kurzer Weg ins Ziel war. Dort genoss ich nochmal die Getränke, Riegel, Käse. Vor allem gab es an der letzte Labe Salz, das mir tatsächlich über die muskulären Probleme hinweghalf.
Die letzten Kilometer ging es also durch den Wald, immer wieder rauf und runter, ich wusste wir mussten noch in den Bannwald, den höchsten Punkt über Pörtschach. Auch dort war wieder ein netter Helfer am Weg: „Höchster Punkt, jetzt geht nur noch runter!“ Und ich wollte nur noch ins Ziel. Ein Blick auf die Uhr, unter 10 Stunden ging sich nicht mehr aus, aber unter 10:30 das war realistisch!
Lange bevor ich in Pörtschach war hörte ich schon die Musik vom Zielbereich in den Wald hinauf, irgendwie zog mich das magisch an. Beginnende Schmerzen in den Beinen ignorierte ich einfach, und lief.
Letzter Anstieg und Checkpoint dann in Pörtschach, hinauf auf die Niedere Gloriette. Dort kam mir der Streckenchef entgegen und die Helfer feuerten mich an, ich fühlte mich auf einmal, als wäre ich erst kurz unterwegs!

 


Bevor ich das Ziel im Blick hatte kamen mir tatsächlich ein paar Freudentränen und ich war so europhorisch, dass ich nochmal richtig Gas geben konnte.
Wegen des kühlen und regnerischen Wetters waren nicht mehr viele Zuschauer im Ziel, aber das war egal. Ich hatte es tatsächlich geschafft, 72 km Ultratrail. Das kann mir niemand nehmen.

 

Nach ein paar Worten mit Bekannten machte ich mich frisch und konnte sogar noch eine Massage genießen. Danke Andrea!
Ich war kurz vor 17.00 Uhr im Ziel (genau nach 10:28:41 Stunden) als fünfte Dame. Ich hab euch unterschlagen, dass mich bei der letzten Labestation noch eine überholt hat 😉
Tja, ich brauche halt die Nahrungsaufnahme während des Rennens 🙂 Bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, obwohl ich natürlich Verbesserungspotenzial gesehen habe.
Das ist echt das Verhexte daran, man durchläuft Höhen und Tiefen während eines Rennens, quält sich über Abschnitte, denkt sogar ans Aufgeben und im Ziel ist dann alles anders. Da überlegt man gleich was man beim nächsten Mal anders oder besser machen kann. Schon ein bisschen verrückt diese Sportler!

WUT map
Die Strecke

Ein paar Worte möchte ich noch abschließend zu der Veranstaltung sagen:
– Perfekte Umsetzung des gesamten OK Teams rund um den Verein Mach3Endurance Team
– Sehr gute Streckenmarkierung
– Ausreichend und gut gefüllte Labestationen
– Zusätzliche Checkpoints, wo es auch Wasser und Iso gab
– Gut gefülltes Startersackerl
– Tolles Finisher-Shirt
– Super Fotografen Team – inklusive Gratis-Foto auf der Zillhöhe
– Sehr gute Information im Vorfeld für alle Starter
– Ausführliches Race-Briefing
– Eine der schönsten Trailstrecken, die ich bisher kennengelernt habe (es muss nicht immer hochalpin sein!)
– Super Infrastruktur
– Shoppingmöglichkeiten vor Ort
– Massagen nach dem Rennen
– Viele motivierende Helfer entlang der gesamten Strecke

Vielen Dank an das Mach3Endurance Team!!!

 

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and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Sorry, um Fotos zu machen war ich einfach zu sehr mit mir selbst beschäftigt 😉 deshalb : Photocredits by http://www.event-gucker.at  

Vorschau Wörthersee Ultra Trail 2018

Von 21. bis 22. September 2018 findet am Wörthersee zum 10. Mal der Wörthersee Trail statt. Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem Fixpunkt in der Kärntner Laufszene entwickelt. Zum 10. Jubiläum gibt es ein paar Änderungen, vor allem die Strecke betreffend, die richtig Lust darauf machen an einem Lauf teilzunehmen. Unter dem Namen Wörthersee Ultra Trail (WSUT) zeigt sich die Laufveranstaltung im neuen Glanz.

Ich hatte die Möglichkeit schon vorab ein paar neue Streckenabschnitte mit dem OK Team rund um den Verein Mach3Endurance Team zu besichtigen und da hab ich auch gleich die Gelegenheit beim Schopf gepackt und mit dem Streckenchef Bernhard Buxbaumer etwas über diese Änderungen geplaudert.


 

Trailbirdie: Bis letztes Jahr führte die Strecke ziemlich genau über den Wörthersee-Rundwanderweg (59 km). Es gab auch eine ganz lange Distanz über 120 km, wobei zwei Runden (eine davon in der Nacht) um den See zu bewältigen waren. Welche Gründe gab es für die Streckenänderung zum neuen WSUT?

Bernhard: Wir wollten den Asphalt reduzieren, so viele wie möglich Aussichtspunkte um den Wörthersee einbauen.
Wir wollten keine 120 km mehr in zwei Runden, sondern eine klassische ULTRA Strecke, die tagsüber zu laufen ist und über 60 km hinaus geht, es ergaben sich 72 km (60-80 sind klassische Ultradistanzen).

Wie sind jetzt genau die Distanzen zum Wörthersee Ultra Trail neu?

72 Kilometer – Ultra – 2800 Höhenmeter
42 Kilometer – Marathon – 1600 Höhenmeter
21 Kilometer – Halbmarathon – 900 Höhenmeter
Es sind alle Abschnitte ziemlich anspruchsvoll, obwohl sich die Läufer nicht im alpinen Gelände befinden (die 21 km sind etwas anspruchsvoller, weil flotter zu laufen, und eher unrhythmisch)

Früher hab ich oft von Teilnehmern gehört, dass es schade sei nur so wenig vom Wörthersee zu sehen, obwohl man sich stundenlang um den See bewegt. Hat sich das geändert? Welche Ausblicke auf den See sind besonders nennenswert?

Jaaaa! Das war ja auch einer der Gründe die Strecke etwas zu ändern. Neue Streckenpunkte sind die Veldener Aussicht (mit Blick auf die Veldener Bucht, die Karawanken und die Julischen Alpen). Worauf wir besonders stolz sind ist der Pyramidenkogelturm bis zur Plattform 8 (rund 600 Stufen). Auch die Strecke vom Pyramidenkogel runter ist jetzt auf der anderen Seite, also Richtung Keutschach und die
Friedlhöhe oberhalb der Maiernigg Alm ist auch eine wunderbare Aussichtsstelle. Generell haben wir auf der Südseite des Wörthersees mehr verändert.

Was würdest du als das Highlight auf der Strecke bezeichnen?

Schwer zu sagen, eigentlich ist es die ganze Strecke. Die Abwechslung, das Ambiente Wörthersee, generell haben wir jetzt mehr Seen rund um den Wörthersee (Forstsee, Saisersee, Keutschacher See), die angelaufen werden.  Ich hab geschaut, dass langweilige Straßenabschnitte nicht mehr dabei sind, ganz nach dem Motto „weg von der Straße“. Auch in Klagenfurt gibt es kleine Änderungen, man ist auch dort mehr am Wasser unterwegs wie dem Lendkanal und an der Sattnitz). Sollte es sehr heiß sein, gibt es somit auch die Möglichkeit mal kurz in den See zu springen 🙂

Du bist selbst passionierter Trailrunner, was gefällt dir an dieser Sportart so besonders?
Und seit wann läufst du eigentlich?

Mit dem Traillaufen habe ich vor zehn Jahren begonnen. Ich war einer der ersten Kärntner Trailläufer beim Transalpine Run (TAR), der damals noch über acht Tage gegangen ist. Eigentlich hat mich ein Bandscheibenvorfall von der Straße weggebracht. Ich laufe schon seit meinem 13. Lebensjahr, auch immer wieder mal in den Bergen, aber erst nach dieser gesundheitlichen Einschränkung habe ich mich nur mehr auf Trails gewagt. Mein Schwager hatte damals, vor zehn Jahren, einen Startplatz für den TAR und ich habe sowohl die Vorbereitung als auch das Rennen voll genossen. Das hat mir die Leidenschaft für die Trails gegeben.
Was ich am Traillaufe so schätze ist es in der Natur zu sein, viel Abwechslung zu haben und der gesundheitliche Aspekt. Immerhin wirkt sich das Laufen im Wald und auf den Bergen sehr positiv auf den Körper und auch auf die Psyche aus.

Um nochmal zum WSUT zurück zu kommen. Wie lange hat es gedauert die neue Strecke zusammenzubekommen?

Sehr lange, alleine für die 21 km, also den Halbmarathon, bin ich die Strecke 16 mal abgelaufen, für die 42 km 12 x. Ich muss dazu noch sagen, dass das Hauptaugenmerk auf der Marathonstrecke gelegen hat, die wollten wir einfach ganz genau vermessen! Halbmarathon und Marathon mit der restlichen Strecke, um wieder zum Ausgangspunkt zurückzukommen hat dann schließlich die 72 km ergeben.

Vielen Dank!


Die nächsten Gelegenheiten Streckenabschnitte kennenzulernen: WSUT Trailchecks 2018
15. Juli, Schloss Velden, 09.00 Uhr (Velden – Pyramidenkogel, ca. 15 km)
05. August, Pyramidenkogel, 09.00 Uhr (Pyramidenkogel – Klagenfurt, ca. 15 km)

Abgesehen vom WSUT gibt es noch mehrere Möglichkeiten die Trails rund um den Wörthersee kennenzulernen. Zum Beispiel beim Ultrawandern am 26. Oktober 2018 mit Start um 04.00 Uhr am Pramidenkogel.
Es wird auch wieder eine Neujahrswanderung im Jänner 2019 geben, weitere Infos dazu folgen noch! Am Besten mal auf der Homepage vorbeischauen oder auf Facebook abonnieren 🙂

Hier ein paar Eindrücke vom letzten Trail Check von Pörtschach nach Velden:

 

 

Und wer wie ich die Gelegenheit nutzt mit Bernhard und seinen Mitstreitern zu plaudern, bekommt richtig Lust sich zum WSUT anzumelden! Also mich werdet ihr definitiv am 22. September am Wörthersee Ultra Trail antreffen 🙂

 

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and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Mach3Team, Bernhard Buxbaumer, Trailbirdie

Vorschau KÄRNTEN LÄUFT 2018

Vorab ein Dankeschön an das OK Team rund um Michi Kummerer für die Einladung zur Pressekonferenz Anfang Juni. Es ist wirklich grandios zu sehen wie sich die Laufveranstaltung in den letzten Jahren entwickelt hat und für mich absolut genial ein Teil des Ganzen zu sein. Immerhin hat Kärnten Läuft auch den Startschuss zu meiner Laufkarriere gegeben und ich freue mich jedes Jahr wieder dabei zu sein 🙂

Wie man am Titelbild dieses Beitrages schon sehen kann wird die 17. Auflage von KÄRNTEN LÄUFT ganz im Zeichen der Frauen stehen. Das ehrgeizige Ziel für den RAIFFEISEN Frauenlauf am 25. August 2018 ist über die 800 Teilnehmerinnen Marke zu kommen. Immerhin kommt der Frauenanteil bei allen Bewerben zusammen auf beachtliche 45 Prozent!

Natürlich werde ich mit vielen anderen Frauen vom Club 261 tatkräftig versuchen das Ziel zu erreichen. Der Frauenlauf im Rahmen von Kärnten Läuft hat sich in den letzten Jahren zu einem wirklich tollen Event gemausert. Die Strecke wird heuer von 4,2 auf 5 Kilometer verlängert um so auch mit den internationalen Frauenlaufstrecken vergleichbar zu werden. Die Strecke führt durch den wunderschönen Europapark und entlang der Ostbucht des Wörthersees, bietet also auch eine beeindruckende Landschaft. Der Spaß und die Freude an der Bewegung und die Solidarität unter Frauen werden im Vordergrund stehen. Und die Frage: Wer wird das größte Team sein? Wer uns beim Club 261 dabei unterstützen möchte ist herzlich eingeladen sich bei unserem Team anzumelden, am Besten gleich über diesen link 🙂

Und wer noch ein paar Impressionen braucht kann auch gerne auf der Homepage vom Club 261 vorbeischauen 😉

Soviel mal zu einem Teil von KÄRNTEN LÄUFT. Von 24. bis 26. August 2018 wird wieder ein Lauf-Fest in Kärnten veranstaltet. Mittlerweile zählt es zu den beliebtesten Laufveranstaltungen in Österreich und über die Grenzen hinaus. Der KLEINE ZEITUNG WÖRTHERSEE HALBMARATHON ist der Halbmarathon Nummer 1 in Österreich und bietet auch eine tolle Kombi-Wertung gemeinsam mit dem GRAZ MARATHON im Herbst.

Die Wörthersee Halbmarathon Strecke ist die schnellste je gelaufene in Österreich (Geoffrey Ronoh in 59min45). Vorjahressieger Peter Kirui (KEN) wird versuchen diesen Rekord zu knacken. Es werden sicher wieder viele namhafte Eliteläufer am 26. August an der Startlinie in Velden stehen und sich ein tolles Rennen mit tausend HobbyläuferInnen liefern.

Am Rennsonntag findet auch der Viertelmarathon statt, welcher in Pörtschach startet und eine wunderschöne Strecke entlang des Wörthersees nach Klagenfurt bietet.

Für Familien, Kinder und Hundeliebhaber steht der Samstag, also der 26.08. absolut im Mittelpunkt. Angefangen beim Bambinilauf, wo die Kleinsten sich messen können, über Junior-Marathon und Familienlauf schließlich zum mittlerweile auch sehr beliebten Dogging, dem PURE Hundelauf. Heuer gibt es wieder die Möglichkeit als Wett-Pate dabei zu sein und gleichzeitig für das TIKO (Tierschutzkompetenzzentrum in Klagenfurt) zu spenden. Vorab wurde schon verraten, dass einige Prominente, wie Eishockeyspieler von KAC und VSV mit den Vierbeinern an den Start gehen werden.

Eine absolute Neuigkeit sind die Trophäen für die Bewerbe, welche 2018 von Lehrlingen der Tischler-Lehrwerkstätte „Kretha“ der pro mente kärnten GmbH in Spittal an der Drau entworfen und hergestellt wurden.

 

Ein weiteres Highlight wird das MJK-Sportsymposium sein, welches eine Fortbildung für Vereine, Verbände und generell Sportmarketing Interessierte bildet. Das Thema 2018 wird die „Digitalisierung im Sport“ sein.

Letztes Jahr bin ich auch den Halbmarathon gelaufen, wer den Bericht nachlesen möchte kann das gerne hier tun – ich kann die Veranstaltung auf jeden Fall nur empfehlen!

Anmeldeschluss ist der 14. August, Nachnennungen für Spät-Entschlossene sind allerdings noch vor Ort möglich.

Wer von weiter weg anreist hat noch dazu die Möglichkeit ein paar schöne Urlaubstage am Wörthersee zu verbringen, auf der Homepage von Kärnten Läuft findet ihr auch Tipps für den Laufurlaub.

Wen werde ich von euch denn am schönen Wörthersee im August zum Lauf-Fest treffen?

 

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and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Edith Zuschmann, Trailbirdie

Kärnten Läuft 2017

Kaum zu glauben, dass es schon sechs Jahre her ist, als ich das erste Mal bei Kärnten Läuft dabei war. Damals noch als kompletter Laufneuling, waren 10,5 km für mich die längste Distanz, die ich je gelaufen bin. Es war heiß und zum Glück traf ich einen Bekannten, der seine Frau auch auf ihrem ersten Viertelmarathon begleitete. So konnte ich mich bei den beiden anhängen und hab das Tempo ganz gut halten können. Es war aber schon damals für mich ein besonderes Erlebnis, obwohl ich gar nicht mehr weiß wie lange ich gebraucht habe 😉

Nun, sechs Jahre später und mit einigen hundert Laufkilometern in den Beinen, hab ich mich kurzfristig entschlossen beim Halbmarathon mitzulaufen. Einfach so, aus Spaß, und um ein bisschen Wettkampfluft vor dem Karwendelmarsch zu schnuppern. Und für mich einfach genial, zu wissen: Ich kann das! Bei den perfekten Bedingungen am Rennsonntag konnte ich sogar unter zwei Stunden finishen (1:57:23 🙂 )

Natürlich ließ ich es mir aber nicht nehmen schon am Samstag gemeinsam mit 43 anderen Mädels vom Club 261 beim Raiffeisen Frauenlauf zu starten. Das gehört mittlerweile zur Tradition und es ist einfach wunderbar mit vielen Gleichgesinnten auf den 4,2 Kilometern unterwegs zu sein.

Wie in einer Gruppe von Frauen halt üblich wurde viel gelacht und der Spaß stand im Vordergrund. Es war schön zu sehen, dass sich kleinere Grüppchen bildeten und kaum jemand alleine lief. Leider hatte diesmal unser viel gepriesenes Sprichwort „Wenn Engel laufen…“ nicht gehalten. Es regnete von Anfang an und wurde während der Laufrunde noch mehr. Gott sei Dank kam kein Gewitter, so wurden wir einfach nur nass. Gut, dass wir unsere Homebase in der Villa Lido nahe beim Veranstaltungsgelände hatten, so konnten wir nach dem Zieleinlauf gleich ins Trockene flüchten und den Abend bei Prosecco, Tramezzini und Kuchen genießen 🙂

 

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Mit den Mädels vom Club 261 beim Raiffeisen Frauenlauf 
Aber zurück zum Sonntag. Die Organisation bei Kärnten Läuft ist einfach top, das muss an der Stelle mal gesagt werden! Im Startersackerl fand man genügend Info zur Veranstaltung. Transfers, Strecke, Anreise, Programm und vieles mehr wurde erklärt. Sollte irgendeine Information gefehlt haben bekam man die bestimmt vor Ort. Weiters gibt es immer was zu trinken, essen, einschmieren und anziehen im Sackerl 🙂 Die schicken NEON-Shirts sind dann bei anderen Laufveranstaltung immer gut sichtbar 😉

 

 

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Eine kleine Auswahl der letzten Jahre 🙂 

 

Ich begab mich also in aller Früh zum Bahnhof West in Klagenfurt, dem Kärnten Läuft Bahnhof. Viele andere Läufer nutzen dieselbe Gelegenheit gratis mit dem Zug zum Start nach Pörtschach (Viertelmarathon) oder Velden (Halbmarathon) zu fahren. Ich traf dort auch gleich ein paar Freundinnen vom Club 261, die sich auch auf die Halbmarathon-Strecke wagten. So verging die Zeit im Nu und wir waren schon in Velden. Der Weg dort vom Bahnhof zum Startgelände ist auch ein paar Minuten erledigt. Wir gönnten uns noch ein Luxus-WC im Casino Velden (trotzdem musste ich vor dem Start direkt doch auch noch ein Dixie-Klo aufsuchen, gut, dass es davon genügend gab!). Noch schnell das Kleidersackerl abgeben und schon ging es in die Startaufstellung. Ich versuchte mich ziemlich vorne einzureihen, denn bei ungefähr 2.500 Startern wollte ich schon ziemlich zeitig beim Start um 09.00 Uhr wegkommen. Der Schritt über die Startlinie ist mir aber trotzdem erst um 09.10 Uhr gelungen.

 

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Stimmung beim Start in Velden

Wie schon erwähnt war das Wetter perfekt! Kühle Temperaturen, bewölkt, eine leichte Brise vom See. Total untypisch für die Veranstaltung, die sonst eher für Hitzeschlachten bekannt ist. Ich wollte eigentlich eine gemütliche 6:00er Pace laufen, und auch ein paar Fotos machen. Das kann schon was, total entspannt in ein Rennen zu gehen und so kam es, dass ich mich nach einigen Blicken auf meine Suunto Uhr immer wieder einbremsen musste. Bei einem Heimrennen sind natürlich auch viele Bekannte unterwegs und es war schön für mich unter den Streckenposten und Zuschauern an der Strecke immer wieder mal bekannte Gesichter zu sehen und persönlich angefeuert zu werden.

 

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Pörtschach

 

Die Zeit nach Pörtschach verging wie im Flug und dort war dann auch schon die Hälfte vorbei, an der Labestation beim Parkhotel hab ich auch nochmal Bekannte getroffen. Danke Peter für den kurzen Smalltalk 🙂 Es hat sich wirklich gelohnt, dass die Organisatoren die Strecke in Pörtschach direkt über den Landspitz laufen lassen. „Mehr See geht nicht“ – wie auch das Motto der Veranstaltung! Somit sparen sich die Läufer auch die lange Wende in Krumpendorf.

Apropos Krumpendorf, dort war ich dann auch ziemlich schnell angelangt, nach dem einzig langen Abschnitt ohne Seeblick ist es dann schon eine Erleichterung wieder am See zu sein und zu wissen, nur mehr 5 Kilometer 🙂 Es waren immer mehr Zuschauer an der Strecke und vor mir kam der 2 Stunde Pacemaker immer näher. Somit wurde ich dann vom Ehrgeiz gepackt und da es mir sehr gut ging nahm ich mir vor den noch zu überholen, was mir auch recht bald gelang. Kurz vor der Villa Lido wurde ich noch von meinem Mann angefeuert und der Zieleinlauf in Klagenfurt ist echt genial – Gänsehaut pur! Super Stimmung, eine Menschenmenge an Zuschauern, die einem zujubeln, die Szenerie am See – einfach grandios! Leider hab ich dann doch nicht viele Fotos gemacht 😉

 

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Nochmal in Pörtschach

 

Für jeden Finisher gibt es eine schöne Medaille und genügend Verpflegung in der Ziellabe. Das Kleidersackerl war schnell abgeholt, die Organisation dafür ist einfach perfekt. So konnte ich mich dann schnell ins Getümmel werfen, nochmal durch die Laufmesse schlendern, was essen und trinken und mit Bekannten plaudern.

So lässt sich ein Wettkampftag aushalten!

Zur Veranstaltung muss ich noch sagen: Da ist wirklich für jeden was dabei! Angefangen mit dem Night-Run am Freitag Abend, wo es nicht um die Schnellsten sondern um die kreativsten Outfits geht, über den Hundelauf am Samstag, der einfach auch lustig zum Zuschauen ist, über die Kinder-, Jugend- und Familienläufe und den Frauenlauf am Samstag bis zum Halb- und Viertelmarathon am Sonntag.

Ich bin schon gespannt aufs nächste Jahr, vielleicht konnte ich ja durch meinen Bericht den einen oder anderen von euch motivieren auch nach Kärnten zu kommen. Übrigens der Termin ist dann der 24.08.-26.08. 2018 🙂

Mein Fazit: Die mittlerweile 16. Auflage von Kärnten Läuft war perfekt organisiert! Man merkt, dass ein eingespieltes Team die ungefähr 7.000 Starter im Griff hat. Ein besonderes Highlight ist immer der Kabarettabend am Freitag zur Eröffnung, der für alle kostenlos ist. Reibungsloser Ablauf des Programms, viele Bewerbe, Strecken gut gesichert und markiert, genügend Labestationen, Kleidertransport und genügend WCs, perfekte Info für die Läufer! Wir sehen uns 2018 🙂

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Trailbirdie, Horst von Bohlen

 

Neujahrswanderung am Wörthersee 2017

Schön, wenn man den ersten Haken an einer To-Do-Liste setzten kann. Neujahrswanderung 2017 abgeschlossen 🙂

Es war der 06.01. 2017 gegen 23.30 Uhr, als ich am Versammlungspunkt im Casino Velden eintraf. Überwältigend wie viele Personen sich dort schon für die Wanderung zusammen fanden (später erfuhr ich, dass es ungefähr 120 Teilnehmer waren). Immerhin waren für die Nacht bis zu -18 °C angesagt, es sollte eine sternenklare Nacht und ein strahlend schöner Wintertag werden. Besonders gefreut habe ich mich zwei Kolleginnen, Andrea und Stephanie, von unserem Laufverein Club 261 zu treffen! Natürlich waren viele bekannte Gesichter aus der Kärntner Trailszene zu sehen 🙂

Nach einer ausführlichen Vorbesprechung durch Organisator Mario Schönherr wurden wir Punkt Mitternacht auf die Strecke gelassen. Wir beschlossen uns beim Guide für die 15 Stunden anzuschließen, da beim 14 Stunden Guide sich doch die meisten anschlossen und wir es ein bisschen ruhiger angehen wollten. Im Endeffekt eine sehr gute Entscheidung.

Bei sternenklarem Himmel gingen wir guten Schrittes entlang des Wörthersee-Rundwanderweges entgegen dem Uhrzeigersinn Richtung Klagenfurt. Am Pyramidenkogel waren wir nach ca. 3 Stunden am höchsten Punkt und der ersten Labestation angelangt. Es war sehr zuvorkommend, dass das Foyer des Aussichtsturms offen war, ebenso wie die Toiletten. Bei den frostigen Temperaturen war es sehr angenehm sich etwas aufzuwärmen. Dazu hatten die Organisatoren Tee, Suppe, Kuchen und Obst vorbereitet sowie ein Glücksrad 🙂 mit tollen Gewinnen.

Nach einer halben Stunde Rast ging es weiter Richtung Klagenfurt, durch Reifnitz, vorbei an den Spintikteichen über die Maiernigg Alm. Über Klagenfurt begann es hell zu werden und nach gesamt ca. 7 Stunden kamen wir bei der zweiten Labestation bei der Villa Lido an. Dort hielten wir uns trotz Kaffee, Tee und einer perfekten Eierspeis nur kurz auf, denn die Kälte war kaum auszuhalten. Beim Startpaket waren vorsorglich Handwärmer drinnen, die wurden ausgepackt und sofort in die Handschuhe gesteckt. Nach kurzer Rast und mittlerweile bei Tageslicht marschierten wir weiter, wieder in den Wald, da waren die Temperaturen etwas angenehmer als am See. Wir erfuhren erst später, daß es in Klagenfurt -16 °C hatte!

Am Weg zum Gut Drasing konnten wir die ersten wärmenden Sonnenstrahlen genießen, auch wenn nicht daran zu denken war Handschuhe auszuziehen oder die Kapuze weg zu geben. Am Pirkerkogel genossen wir die herrliche Aussicht über den Wörthersee bei einer kurzen Rast. Tee und Mannerschnitten gaben uns wieder etwas Energie 🙂 So ging es recht flotten Schrittes weiter nach Pörtschach. Es trieb uns wohl auch der Gedanke an ein heißes Getränk bei der Bäckerei Wienerroither an. Nachdem wir dann schon ca. 11 Stunden unterwegs waren, bot uns die Bäckerei ein warmes Plätzchen, Toiletten und ein kleines Frühstück – das war die perfekte Raststation um sich auf die letzte Etappe nach Velden zu machen.

Es war für mich das erste Mal die Etappe zwischen Pörtschach und Velden bei Tageslicht zu gehen und das genoss ich sehr. Es ist wirklich ein sehr schöner Abschnitt. Vor allem die Natur rund um den Forstsee und die Römerschlucht sind schon einzigartig. Es war auch ganz gut dort bei Tag zu gehen, denn einige Stellen waren ziemlich eisig. Nach so vielen Stunden auf den Beinen war es natürlich schon etwas beschwerlich und der Gedanke an das Ziel ließ uns noch einmal einen Endspurt einlegen, so dass wir die 15 geplanten Stunden auch einhalten konnten.

In Velden angekommen war die Erleichterung natürlich groß, ein unheimliches Glücksgefühl stellte sich ein 🙂 Es hat mir sehr viel Spaß gemacht mit den Mädels gemeinsam so ein Abenteuer zu bestehen und ein großes Danke an unseren Guide Josef, der uns gut und sicher ans Ziel gebracht hat!

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Rast am Pirkerkogel mit Blick zum Pyramidenkogel – Bald geschafft!

 

Mein Fazit: Ein sehr schöne, aber anspruchsvolle Wanderung. Sehr gut organisiert. Die Hälfte in der Nacht zu wandern hat schon ein bisschen was Magisches an sich 🙂 und es ist schön zu sehen wie unterschiedlich die Natur rund um den Wörthersee ist.

Wenn es euch interessiert wie der Unterschied zur Wanderung 2016 war, den Bericht könnt ihr gerne hier nachlesen.

Und der Bericht von Andrea ist auf ihrem Blog Angis Fit and Fun nachzulesen.

Wie habt ihr so das neue Jahr sportlich begonnen?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Bilder: Trailbirdie, Andrea Gangl, Stephanie Polansek