Vom frühen Vogel…

Ein Sprichwort sagt: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“. Bisher galt für mich aber eher: „Der frühe Wurm hat einen Vogel!“ Ich bin nicht gerade ein Frühaufsteher. Vor Sonnenaufgang schaffe ich es nur selten aus den Federn zu kommen und wenn, dann muss es einen verdammt guten Grund dafür geben. Meistens ist das ein geplanter Lauf oder eine Golfrunde.

Dank meiner lieben Freundin und Bloggerkollegin Running Zuschi ging mein Wecker heute schon um 04.40 Uhr! Treffpunkt 05.30 Uhr am Zollfeld, wir hatten vor einen Sonnenaufgangslauf auf den Magdalensberg zu machen. Sonnenaufgang war für 06.11 Uhr angesagt. Um 05.46 setzten wir unser Vorhaben dann in die Tat um.

Der Ausgangspunkt der geplanten Route war in Ottmanach (Kärnten, Gemeinde Magdalensberg), gegenüber der Kirche ist ein Parkplatz, wo man das Auto stehen lassen kann. Wir setzten uns gleich bergauf in Bewegung, in Richtung Magdalensberg. Der erste Kilometer war schon ziemlich anstrengend, vor allem wenn man noch nicht wirklich ausgeschlafen ist und nur eine Banane und ein Stück Toastbrot im Magen hat. Das Vogelgezwitscher um uns herum war wirklich aussergewöhnlich. Es war auch schon ziemlich hell und wir konnten die ersten roten Schattierungen an den Wolken gen Osten sehen. Weiter ging es ein Stück entlang der Landstraße bevor wir kurz vor den römischen Ausgrabungen am Magdalensberg nach links in den Wald einbogen. Von dort führte uns ein schön markierter Wanderweg stetig nach oben, Richtung Gipfel. Einmal hörten wir ein lautes freundliches „Guten Morgen“, ansonsten waren wir alleine unterwegs. Herrliche Ruhe, aufgeregte Vöglein herum und langsam bricht der Tag an. Fast kitschig, aber einfach nur schön. Nach circa 50 Minuten und 5 Kilometern haben wir dann das Gipfelhaus erreicht. Belohnt mit einem wunderschönen Ausblick auf Klagenfurt, St. Veit und die Karawanken. Leider versteckte sich die aufgehende Sonne hinter den Wolken, aber nichtsdestotrotz genossen wir die Aussicht gemeinsam mit ein paar Rehen und Hirschen 🙂

Nach kurzer Pause machten wir uns auf den Wanderweg Nr. 106 weiter Richtung Christofberg. Entlang wunderschöner Wald- und Forstwege gelangeten wir auch recht schnell dahin. Zu der Zeit befanden wir uns einen Teil am Maria Zeller Weg. Knapp 12 Kilometer und 1:40 Stunden später waren wir dann am Christofberg angelangt und machten an der zweiten Kirche unseres Weges eine kleine Rast. Eine kleine schwarze Katze machte es sich auch etwas bei uns gemütlich bevor sie sich dann an ihr Frühstück besorgte, ganz nach dem Motto „Die frühe Katze fängt den Vogel“ 😉

Weiter ging es für uns nun hauptsächlich noch bergab, zurerst etwas durch die Wildnis, Running Zuschis GPS folgend, denn wir wollten einen kurzen Weg zurück nach Ottmanach nehmen. Das gelang uns auch recht gut und so waren wir nach 17 Kilometern und 2:27 Stunden wieder an unserem Ausgangspunkt angelangt.

 

Mein Fazit:
Es ist wirklich eine sehr schöne Runde für einen langen Lauf mit ein paar Höhenmeter und einer wunderbaren Aussicht! Zur Belohnung haben wir uns dann noch ein ausgezeichnetes Frühstück im Cafe Ile de France in Klagenfurt genehmigt. Auch das dann ich nur empfehlen 🙂 Und in Zukunft werde ich mich öfters schon früh rauswagen, die Stille rundherum und zu erleben wenn der Tag erwacht, das ist schon was Besonderes!

Wie schaut es bei euch aus? Seid ihr gerne früh morgens schon unterwegs?

Keep on running and be fearless

Eure Trailbirdie

Gegensätze, oder doch nicht?

Heute möchte ich euch ein bißchen von meinen sportlichen Leidenschaften berichten, vor allem davon was sie gemeinsam haben, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht so aussieht.
Meinen Bloggernamen habe ich schon bewusst gewählt, warum das so ist könnt ihr hier nachlesen.

Wenn ich mit Läufern unterwegs bin wird natürlich hauptsächlich über Sport gesprochen. Manchmal kommt das Thema dann auch auf Golf und oft schauen mich meine Laufkollegen ganz verdutzt an. „Was? Du spielst Golf? Wie geht das mit Laufen zusammen?“ Andererseits geht es mir auch so am Golfplatz. Diese beiden Sportarten sind nun mal sehr unterschiedlich und bis jetzt habe ich kaum jemanden getroffen, der auch beides mit Leidenschaft betreibt so wie ich.

Das Ziel beim Trailrunning ist es sich laufend einem Ziel zu nähern, man versucht sich zu steigern. Schneller zu werden, weiter laufen zu können, mehr Höhenmeter zu machen. Das alles finde ich sehr spannend. Ich bewege mich in der Natur. Manchmal alleine, manchmal mit anderen Läufern. Im Wald, auf den Bergen erinnere ich mich oft an meine Kindheit.  Wahrscheinlich gefällt es mir deshalb so gut als Erwachsene im Gelände zu laufen, weil ich es einfach als Kind schon getan habe. Damals habe ich aber nicht groß darüber nachgedacht. Es hat einfach Spaß gemacht und ich war mit Freunden unterwegs.

Was das Ziel beim Golfen betrifft habe ich mal einen netten Spruch gehört: „Man versucht einen kleinen Ball mit einem dafür eigentlich ungeeigneten Gerät in ein viel zu kleines Loch zu bringen. Und das mit möglichst wenig Schlägen.“ So ungefähr ist es ja. Es geht nicht um Zeit, Geschwindigkeit, Kilometer oder Höhenmeter. Nein… Einfach den Ball in das Loch bringen. Es geht um Technik, um den Score. Was das Ganze so herausfordernd mach? Man muss den Ball spielen wie er liegt, und das kann manchmal ganz schön tricky sein 😉 Die Bewegung, die bei einem Golfschwung ausgeführt wird ist beinahe so kompliziert wie die eines Stabhochspringers. Aber! Auch hier bewege ich mich in der Natur, mit Menschen die dasselbe mit derselben Leidenschaft machen.

Und hier ist für mich der gemeinsame Nenner. Ausserdem kann ich meine Suunto Ambit 3 Peak für beides verwenden, manchmal habe ich auch meine Laufklamotten zum Golfen an, vor allem im Sommer. Ich kann neue Plätze in der Heimat entdecken, oder auch mal im Ausland Abenteuer erleben. Weiters habe ich als Ausdauersportler beim Golfen einen sehr großen Vorteil. Wenn meinen Flightpartnern, vor allem an Anfang der Saison, bei den letzten Löchern schon die Luft ausgeht bin ich immer noch frisch und kann mich auf meine Schläge konzentrieren. Ich bin durch den Ausdauersport auch viel geduldiger geworden und Geduld ist etwas, das man beim Golfen unbedingt braucht!

Nach dem letzen Winter habe ich mich schon sehr darauf gefreut endlich auf dem Golfplatz zu stehen, und letztes Wochenende war es endlich so weit 🙂 Es ist mir zwar noch kein Birdie gelungen, aber ein paar Par waren schon dabei. Es kann also nur mehr aufwärts gehen. Zur Zeit habe ich ein Handicap von 32,7. Mein Ziel ist es in diesem Sommer unter 30 zu kommen.

Ich freue mich auf eine schöne und lange Golfsaison und werde euch in Zukunft ein paar schöne Plätze vorstellen und von diversen Golfturnieren berichten.

 

Keep on running and be fearless

Eure Trailbirdie

Sciacche Trail, numero II

Diesmal berichte ich euch über das Rennen beim Sciacche Trail in Italien, mitten im Nationalpark Cinque Terre, an der ligurischen Küste. Seit letzten November bereitete ich mich auf dieses sportliche Ziel vor.

Der große Tag

Nun möchte ich euch direkt vom Rennen erzählen und wer den ersten Teil versäumt hat kann gerne hier anfangen zu lesen. Ich beginne wie ich im ersten Teil aufgehört habe. Es war 04.50 Uhr am 20. März 2016 und mein Wecker läutete. Ehrlich, als ich realisierte was an dem Tag noch auf mich zu kommen sollte musste ich mich schon sehr stark motivieren um aufzustehen, zu frühstücken, mich in die Laufklamotten zu werfen und an den Start zu gehen (der nur 100 Meter von meinem Hotel entfernt war 🙂 ). Dort angekommen verflog meine kurzer Anflug von Skepsis aber schnell, ich traf ein paar bekannte Gesichter, bekam von einem echten Yogi Yogi-Tee serviert und die Zeit zum Startschuss verging wirklich schnell.

Das Rennen

Der Start war für 6.30 Uhr angesetzt. Da wir in Italien waren, wurde die Startzeit nicht so genau genommen und so wurden wir erst um 06.39 auf die Strecke gelassen.

Erst ging es rund einen Kilometer durch den Ort Monterosso entlang der Strandpromenade. So schnell wie das verging, waren wir auch schon auf dem ersten Anstieg, noch ein paar 100 Meter am Asphalt und dann rauf auf den Berg. Hier durften wir schon die ersten Stufen erklimmen, die waren aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch viel später kommen sollte. Nach gut fünf Kilometern hatten wir auch schon über 400 Höhenmeter in den Beinen. Ich hatte vor dem Rennen die Befürchtung, daß all die Athleten um mich viel stärker sind und ich sehr schnell ziemlich alleine hinter her laufen würde, aber es ging in einem für mich wirklich guten Tempo voran. Im Mittelfeld schien niemand Stress zu haben.

Nach sechs Kilometern kam der erste steile Downhill, aber der war recht kurz und über einen etwas längeren Straßenabschnitt ging es weiter nach unten. Nach Kilometer acht ging es wieder in den Wald hinauf, wo die erste Labestation mit Wasser und Orangen wartete. Der folgende Abschnitt war wunderschön zu Laufen. Es ging stetig durch einen schönen Wald mit angenehmen Wegen, erst bergab und danach weiter bergauf bis wir nach rund 17 Kilometern auf dem höchsten Punkt auf 773 Metern Seehöhe angekommen waren. Es ging weiter durch den Wald, auf wirklich schönen Trails. Das nächste Ziel war der Colle del Telegrafo, wo auf uns ein Kontrollpunkt und der steilste Downhill wartete. Da hatten wir schon 27 Kilometer in den Beinen. Die Labestation dort war der Hammer: Obst, Nüsse, Schokolade, süße Kekse, salzige Kekse, Wasser und Parmigiano!

Ich befand mich in einer Gruppe von Läufern, die es wirklich genossen dabei zu sein. Es machte total Spaß und durch die Unterhaltungen um mich herum verging die Zeit wirklich schnell und ich merkte die Strapazen gar nicht so schlimm. Außerdem konnte ich so mein Italienisch ein wenig aufpolieren.  Nachdem ich den Abstieg nach Riomaggiore hinter mich gebracht hatte, wuchs meine Vorfreude aufs Ziel. Denn dieser Abstieg hat mir am meisten Sorgen bereitet. Im Vorfeld wurde mehrmals darauf hingewiesen, dass wir hier sehr aufpassen müssten. Und Downhill ist nicht so ganz meine Stärke.

In Riomaggiore angekommen, nach 31 Kilometern, wurde noch einmal die Labestation geplündert, denn hier wartete das Monstrum auf uns. Ein Aufstieg über circa zwei Kilometer und 200 Höhenmetern über Stufen… Stufen… Stufen… Das war der Beginn der gefühlten 10.000 Stufen. Ich wusste bis zu dem Tag nicht in wie vielen Variationen jemand Treppen bauen konnte. Die meisten davon haben schon viele Jahrhunderte überdauert.

Von da an handelte ich mich in Gedanken von Ort zu Ort. Manarola, Volastra, Corniglia, Vernazza. Einen nach dem anderen hieß es zu passieren. Die Wege auf der Strecke waren wirklich sehr eng, aber es war wunderschön durch Weingärten und entlang verschiedener Kulturdenkmäler zu laufen. Überall warteten überaus freundliche Helfer auf uns, versorgten uns mit Essen und Trinken. Sogar durch einen Weinkeller ging die Strecke, das war wirklich ein Highlight. Schade nur, dass es keinen Wein zu trinken gab (Scherz, ich hätte wohl keinen vertragen 😉 ).

Finale

Nach 44 km erreichten wir Vernazza, den letzten Ort vor unserem Ziel in Monterosso. Ich wusste, die gröbsten Schwierigkeiten waren überstanden. Jetzt waren es nur mehr gute drei Kilometer. Es ging noch mal rund 120 Höhenmeter hinauf und dann entlang eines toll angelegten Wanderweges durch den Wald. Ich war super drauf, konnte noch laufen, auch die letzten Stufen habe ich mit Schwung genommen. Egal, ob rauf oder runter. Es waren schon sehr viele Touristen auf den schmalen Wegen unterwegs, die uns aber alle Platz gemacht und uns angefeuert haben. Einige zückten sogar ihre Kameras und machten Fotos. Ich kam mir wie ein Star vor. Als das Ziel schon in Sichtweite kam, war es nur mehr ein kurzer Weg von etwa 300 Metern ins Ziel, bergab. Eine totale Erleichterung nach knapp 48 Kilometern und 2.600 Höhenmetern noch gut und gesund ins Ziel zu kommen. Es wurde uns eine wunderschöne Kunsthandwerk-Medaille überreicht und so konnten wir uns über das Pastabuffet hermachen. Es gab dazu Meeresfrüchte, Sardinen und Kuchen. Und natürlich Sciacche Wein, einfach wunderbar italienisch!

Mein Fazit:

Ein sehr anspruchsvoller Trail, bei dem man bis zur letzten Minute sehr konzentriert sein muss und sich die Kräfte gut einteilen sollte.

Eine wirklich gut organisierte Veranstaltung. Beim Startgeld von 50,- (+ 10,- Pfand für den Zeitnehmungschip) erhält man ein Starterbag mit Wein, Pasta, Pesto, Zitrone, Laufsocken, ein Hoody von LaSportiva, Energiegel und Prospekte für weitere schöne Trailveranstaltungen in Italien. Sehr viele freundliche Helfer waren entlang der Strecke im Einsatz. Es gab ausreichend gut gefüllte Labestationen. Die Strecke war sehr gut markiert. Bei 250 Startern nur vier Ausfälle, ist wirklich eine gute Quote und es gab keine gröberen Verletzungen.

 

 

Auf die Sieger-Fässer schafften es:

Frauen: 1. Rampazzo Silvia ITA 4:59:44 / 2. Botti Giulia ITA 5:47:17 / 3. McRae Sally USA 6:04:58

Herren:  1. Jung Daniel ITA 4:24:09 / 2. Giovanelli Nicola ITA 4:37:02 / 3. Paris Giovanni ITA 4:42:46

Soweit vom Sciacche Trail und ich hoffe, daß ich euch bald wieder von einer so tollen Erfahrung berichten kann 🙂

Keep on running and be fearless!

Eure Trailbirdie

 

Fotocredits: Trailbirdie, Massimo Guidobaldi