Skitour: Kosiak

Meine letzte Skitour führte mich wieder mit Kameraden der Naturfreunde St. Veit an der Glan in die Berge. Zwar nicht so wie geplant in die Nockberge auf den Falkert, sondern wegen der besseren Schneebedingungen in die Karawanken, auf den Kosiak (Geißberg) 2.024 m.

Nach einer guten Dreiviertelstunde Fahrtzeit von Klagenfurt ins Bärental war unser Ausgangspunkt die Stouhütte auf 960 m Seehöhe. Da wir schon recht früh dran waren hatten wir kein Problem einen Parkplatz zu bekommen. Der Kosiak bzw. der Weg zur Klagenfurter Hütte ist ein beliebtes Ziel für Tourengeher bzw. Schneeschuhwanderer im Großraum Klagenfurt.

Zu viert machten wir uns auf jeden Fall gemütlich auf den Weg, immer dem Wegweisern Richtung Klagenfurter Hütte entlang. Die meiste Zeit waren wir auf der Forststraße, auf der auch der Hüttenwirt der Klagenfurter Hütte mit seinem Bergmobil unterwegs ist, also war es kein Problem den Weg zu finden. Abgesehen davon waren schon ein paar Tourengeher vor uns unterwegs und wir konnten der Aufstiegsspur folgen.

Nach circa 2 Stunden und ein paar Spitzkehren zum „Üben“ waren wir auf der Matschacher Alm auf 1.628 m angelangt, hier gönnten wir uns erstmal eine längere Pause vor dem letzten Anstieg. Leider blieb uns der Blick zu der Bergkette um den Hochstuhl wegen der darüber ziehenden Nebelfetzen verwehrt, trotzdem kam mir die sommerliche Klettersteig-Tour auf den Hochstuhl vom Sommer 2016 mit Andrea in Erinnerung. Unsere Raststelle auf der Matschacher Alm war wirklich sehr idyllisch, die verschneiten Almhütten und die weiße Pracht rundherum waren wirklich ein wunderschöner Anblick zum genießen. Unser Ziel lag allerdings noch knapp 400 Höhenmeter von uns entfernt und hüllte sich in eine Nebelhaube.

Also, weiter ging es, erstmal ein paar Höhenmeter hinauf bis wir über dem letzten Wald heraus kamen. Spätestens jetzt wusste ich warum unser Guide vorhin vom Spitzkehren-Üben gesprochen hatte, ein Blick nach oben zeigte mir, dass da noch viele davon vor mir lagen und ich war dankbar für die Tipps unseres Guides. Ab da schaute ich auch nicht mehr nach oben, sondern immer nur bis zur nächsten Kehre 😉 Das half mir, wie schon so oft bei einem Marathon oder Ultratrail. Ein Schritt nach dem anderen, von einem Punkt zu nächsten. Und so arbeitete ich mich Spitzkehre für Spitzkehre nach oben. Bis, oh welch Überraschung, endlich nach über drei Stunden Aufstieg das Gipfelkreuz vor mir auftauchte. Die letzten Meter ging es dann noch flach dahin und so stand dem Gipfelerlebnis nichts mehr im Weg! Wir hatten auch noch Glück mit dem Wetter, kaum Wind und viel Sonnenschein am Gipfel. Leider kamen über den Karawanken-Kamm noch immer Wolken herein, somit war uns die Fernsicht verwehrt. Trotzdem war das Wetterspiel faszinierend zu beobachten.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast machten wir uns an die Abfahrt. Die Details dazu erspare ich euch lieber. Gerne würde ich schreiben, dass wir herrlichen Pulverschnee hatten und die Ski wie von alleine Richtung Tal fuhren. So schön es aber am Gipfel war, so schwer war auch der Schnee. Für meine Fahrkünste und schmalen alten Ski zu schwer. Somit war leider ein Sturz für mich unvermeidlich. Gefühlsmäßig machte ich einen superschönen Überschlag im Schnee, ausgesehen hat es dann wohl doch etwas anders. Auf jeden Fall bin ich froh, dass ich mittlerweile Functional Training fix in meinen Trainingsalltag eingebaut habe, durch die ständigen Kraft- und Stabiübungen habe ich mich bestimmt vor einer Verletzung bewahrt. Nun ja, Stürze gehören dazu zum Skifahren. Aufstehen, Schnee abklopfen, Ski und Stöcke zusammen sammeln und weiter geht’s. Ich tastete mich von Schwung zu Schwung bis unter die Matschacher Alm, dort gelangten wir dann wieder auf den Forstweg. Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Guide Gerd und die anderen Kameraden, die geduldig auf mich gewartet, mir geholfen haben meine Stöcke wieder zu finden und mich motiviert haben.

Währen die Jungs weiter durch den Wald Richtung Stouhütte fuhren blieb ich nun sicherheitshalber am Forstweg, da war die Abfahrt recht angenehm. Natürlich war aufzupassen, denn es waren immer noch Tourengeher am Weg nach oben. Ohne Rücksichtnahme geht es am Berg aber ohnehin nicht und so gab es keine Probleme bei der Abfahrt. Da wirklich noch viel Schnee im Gelände war, machte es sogar Spaß am Weg zu fahren.

map Kosiak

Mein Fazit: Eine anspruchsvolle, aber recht sichere Tour, bei Schönwetter mit toller Aussicht.  Anstieg über 1.000 Höhenmeter auf circa 6 km. Ich bin auf jeden Fall sicherer im Spitzkehren-Gehen geworden und meine nächste Investition werden neue Ski sein, die leichter, kürzer und breiter sind 🙂 Auch ein Skitechnik-Kurs oder Freeride-Kurs wäre mal angebracht, vielleicht Anfang nächsten Winter?

Eine Variante der Route findet ihr auch auf bergfex.at.

Wie ist eure Erfahrung so mit Abfahren im Gelände?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Gerd Streicher, Trailbirdie