Zirbenzapfi Erlebnisweg auf der Hochrindl

Lange war es ruhig auf diesem Blog. Die Pandemie hat irgendwann alle Menschen getroffen und obwohl Wandern und Outdoorsport immer gefragt war ist es sich für uns leider nur selten ausgegangen in die Berge zu fahren. Das ändert sich jetzt schön langsam wieder und ich berichte heute über unseren letzten Ausflug auf die Hochrindl.

Trailbaby ist mittlerweile der Trage entwachsen und schon viel lieber auf ihren eigenen Beinen unterwegs. Sie erkundet gerne neue Umgebungen, vor allem Pflanzen und Tiere haben es ihr angetan. Für längere Spaziergänge und Wanderungen benutze ich eine Kraxe der Marke Deuter. Da kann Trailbaby bequem sitzen und die Welt von oben beobachten, außerdem ist genug Platz darin um die wichtigsten Wandersachen mitzunehmen.

Quasi als Einstieg in die heurige Wandersaison haben wir uns die Hochrindl vorgenommen. Meine Lieblingstrail- und Trainingsregion aus der Vergangenheit hat auch für kurze Wanderungen und vor allem für Wanderungen mit Kindern einiges zu bieten.

Ausgangspunkt für diese Wanderung ist die Herzlhütte. Dort habe ich mit der Kärnten Card den Eintritt zum Reich von König Waldgeist gelöst. Ein kurzweiliger Spaziergang durch den Wald mit verschiedensten Wurzelgebilden wie König, Waldgeister und Tiere. Der Abschluss ist ein kleiner Spielplatz mit Aussichtsplattform.

Von dort kommt man direkt auf den Zirbenzapfi Erlebnisweg, der sehr gut beschildert ist. Am circa zwei Kilometer langen Wanderweg durch den Zirbenwald befinden sich derzeit 21 Stationen, an denen Kinder etwas ausprobieren oder nachlesen können. So gibt es zum Beispiel einen Parkour, Musikinstrumente aus Waldmaterialen, viel Lesenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt, einen Barfuß-Parkour, eine Laufstrecke, ein Klettergerüst, einen riesigen Ameisenhaufen und vieles mehr. Der höchste Punkt ist beim Speichersee am Kegel, von dort kann man einen tollen Ausblick über die Nockberge genießen.

Worauf ein bisschen zu achten ist sind die Discgolfer 🙂 In dem Wald und auf der Skipiste befindet sich Kärntens erste Discgolf-Anlage. Ein paar Discgolfer konnten wir beobachten und ich muss sagen, als passionierte Golfspielern und Bergfexin hat es mich schon in den Fingern gejuckt das mal auszuprobieren. Demnächst werde ich hoffentlich mal die Gelegenheit dazu bekommen. Weitere Infos dazu hier.

Nach der Absolvierung des Rundweges hat Trailbaby erstmal den Spielplatz bei der Herzlhütte in Beschlag genommen bevor wir uns noch zur Belohnung eine Fritattensuppe und Hadntorte in der Herzlhütte genehmigt haben.

Fazit: Eine wunderbar kurzweilige Möglichkeit für eine Wanderung mit kleinen und großen Kindern. Wunderschöne Ausblicke und eine sehr gute Verpflegung zum Schluss.

Be fearless

Eure Trailbirdie mit Trailbaby

Wandertipp: Hochrindl-Runde

Heute möchte ich gerne von einer meiner letzten Wanderungen berichten. In den letzten Jahren habe ich die Region Hochrindl in den Kärntner Nockbergen als hervorragende Trainingsregion zum Trail- und Berglaufen für mich entdeckt. Von mir zu Hause schnell und unkompliziert zu erreichen, über der Waldgrenze, Aufstiege auf über 2.000 Höhenmeter möglich und vor allem verschiedenen Routen möglich. Für weitere Infos einfach mal auf die Homepage schauen.

Nun also mehr zu einer tollen Runde mit knapp 22 Kilometer Länge und 1.100 Höhenmeter im Aufstieg. Ich parke direkt beim großen Parkplatz im Ski- und Wandergebiet Hochrindl und mache mich auf den Wanderweg Richtung Weißes Kreuz und Lattersteig. Da hohe Temperaturen angesagt sind, bin ich schon um 07.30 Uhr am Parkplatz. Nach circa einer Stunde erreiche ich das Weiße Kreuz und mache dort eine erste kurze Rast. Es sind nur wenige Wanderer und auch ein Trailläufer unterwegs.

Der Wanderweg zweigt jetzt von der Forststraße ab und geht hinauf zum Lattersteig, vorbei an Kuhherden, die es sich in der sommerlichen Atmosphäre ganz gemütlich machen. Das Lattersteig-Schutzhaus erreiche ich nach circa 2,5 Stunden und 9 Kilometer. Es ist mein nächster Rastplatz, dort gönne ich mir eine Jause und genieße den Blick zurück und auf meinen weiteren Weg.

Nun wird es endlich felsiger und alpiner, der Weg ist nicht ausgesetzt, aber schon zum Aufpassen. Eigentlich eine schöne Kraxlerei zwischen den Felsblöcken. Ich erreiche die Gipfel Lattersteighöhe (2264 m), Torer (2.205 m) und Bretthöhe (2.320 m) und zum Abschluss den Großen Speikkofel auf 2.270 m Seehöhe, wo ich mir nach über 4 Stunden gemütlicher Wanderung nochmal eine Pause gönne und die Ausblicke auf die umliegende Bergwelt in Richtung Karawanken, Julische Alpen und Hohe Tauern genieße.

Weiter geht es über den Rücken des Gr. Speikkofels erst sanft und dann immer steiler hinunter Richtung Gurkgraben und zurück in Richtung Hochrindl. Nachdem ich noch zwei Schneefelder gequert habe geht es flotten Schrittes immer weiter nach unten, erst noch auf einem schmalen Wanderweg, der bald in eine Forststraße mündet. Vorbei an ein paar netten Almen mit grasenden Kühen bin ich bald am tiefsten Punkt im Gurkgraben auf 1.440 m Seehöhe angelangt. Dort rauscht die Gurk vom Berg herunter und ich gönne mir noch eine Erfrischung bei klarem Bergwasser. Die Abschlussetappe führt über die Forststraße dann nochmal bergauf, vorbei am Stoichartlift zurück zum Parkplatz.

Auf meiner Suunto Ambit 3 Peak habe ich eine Aufzeichnung von 21,77 Kilometer, 6 Stunden und 30 Minuten, 1.103 m im Aufstieg, 1.088 m im Abstieg und 29°C 🙂 Zahlt sich also auf jeden Fall aus.

Bist du öfters in dieser Region unterwegs und hast vielleicht auch einen Wandertipp für mich?

Jolsport Run Kärnten

So, lange habt ihr nichts mehr von mir gehört. Aber es war nicht so, dass ich in den letzten Wochen nichts getan hätte 😉 Eine berufliche Umstellung hatte Vorrang, trotzdem habe ich versucht meinem Trainingsplan für den Jolsport Run Kärnten, der letztes Wochenende in der wunderschönen Region Hochrindl statt gefunden hat, gerecht zu werden. Es ist sich zwar nicht alles so ausgegangen wie ich es mir gedacht hatte, aber durch die vielen Höhenmeter, die ich im Winter bei den Skitouren gemacht habe fühlte ich mich schon recht fit um an den Start zu gehen.

Nun, was ist dieser Jolsport Run Kärnten? Trailfreunde unter euch kennen sicher die Tour de Tirol, welches sozusagen der große Bruder ist. Drei Tage Trailrunning pur 🙂 Insgesamt 75 Kilometer und 3.500 Höhenmeter. Die kleinere Variante in Kärnten (73 km und 3000 hm) hatte zwar ein paar Höhenmeter weniger, steht meines Erachtens der Tour de Tirol aber in nichts nach. Es gab zwei Gründe warum ich mich schon frühzeitig für dieses Event angemeldet hatte.

  1. Ich wollte das erste Mal drei Rennen an drei Tagen hintereinander absolvieren!
  2. Die Veranstaltung fand auf der Hochrindl statt, also quasi vor der Haustür und auf einem meiner Trainingsberge der vergangenen Jahre!

Somit war die Entscheidung im Dezember letzten Jahres schnell gefallen und die Anmeldung getätigt.

Und ich bereue es nicht 🙂 Ich kann den Veranstaltern nur mein Kompliment aussprechen. Bis auf ein paar kleine Hoppalas (das darf beim ersten Mal schon mal passieren) ist alles reibungslos abgelaufen und auch das Wetter war besser als vorhergesagt.

 

Am Freitag, dem ersten Tag, stand abends ein kurzer Trail über 12 km und knapp 400 hm am Programm. Start und Ziel waren direkt beim JUFA Nockberge. Dort gab es auch die Möglichkeit sein Gepäck zu verwahren und im Anschluss an den Lauf zu duschen. Wirklich sehr gemütlich. Die 12 km des „Hüttenlaufs“ sammelten wir auf drei Runden, die Strecke war durchwegs auf angenehmen Wald- und Forstwegen zu laufen, nur der Zielhügel war ein Stückchen Asphalt. Es waren auch einige Läufer am Start, die am nächsten Tag nicht den Marathon in Angriff nahmen und somit war es ein sehr schneller Lauf. Ich konnte mein Tempo überdurchschnittlich durchhalten, war sogar etwas überrascht, dass es mir bergauf gut ging und ich alles problemlos laufen konnte. Als Belohnung durfte ich dann sogar für den 1. Platz in meiner Altersklasse einen Preis entgegennehmen. Nach der Siegerehrung ging es aber schnell nach Hause, ausrasten für den Marathon am nächsten Tag war angesagt.

 

Am Samstag, Start war um 09.00 Uhr beim Hochrindl-Parkplatz, nahm ich gemeinsam mit 50 anderen LäuferInnen den „Nockberge Marathon“ über 42 km und knapp 1.900 hm in Angriff. Die ersten 10 km kannte ich gut von meinen Trainingsläufen, es ging den Panoramawanderweg entlang bis zum Weissen Kreuz und dann hoch zum Lattersteig (2.264 m), erster Gipfel. Es folgten Torer (2.205), Bretthöhe (2.320 m), großer Speikkofel (2.270 m) und kleiner Speikkofel (2.109 m) bis es dann nach 16 km ab der Speikkofelhütte das erste lange Stück bergab für mich zu laufen gab. Durch die angegebenen Cut-off Zeiten hatte ich immer meine Uhr im Blick und machte mir langsam ernsthafte Sorgen, dass ich es nicht bis zur ersten Cut-off Zeit schaffen würde. Dabei ging es mir körperlich total gut, nur in Gedanken rechnete ich mittlerweile fix, dass ich bei 22 km aus dem Rennen genommen werden würde, weil ich 15 Minuten über der Cut-off Zeit von 3,5 Stunden lag (die Kraxlerei zwischen den Gipfeln hatte sehr viel Zeit verbraucht). Seit geraumer Zeit hatte ich aber einen treuen Begleiter! Klaus, der Schlussfahrer auf seinem Mountainbike begleitet mich, denn ich war die letzte Läuferin im Feld. Bei dem kleinen Starterfeld hat mich das aber gar nicht überrascht, vor allem weil viele Teilnehmer extra aus Tirol angereist waren und solche Läufe schon viel öfter gemacht hatten als ich, vor allem in Gegenden wo die Berge noch viel steiler sind als bei uns daheim. Klaus war es auch, der mich in dieser Phase motivierte weiterzulaufen. Und tatsächlich, nach den weiteren Labestationen, die übrigens von sehr netten Helfern betreut wurden, ging es mir wieder so gut, dass ich ein flottes Tempo laufen konnte. Die Zielzeit mit 7 Stunden war dann auch wieder für mich realistisch und es machte richtig Spaß 🙂 Die Landschaft änderte sich gewaltig, hatten wir auf den ersten 16 km hochalpine Verhältnisse, waren wir auf den letzten Kilometern über Wiesen, durch Wälder und über Straßen unterwegs. Die Strecke ist also wirklich sehr abwechslungsreich und wunderschön. Nach der letzten Labestation bei 39 km hatte ich noch eine gute Stunde Zeit um zeitgerecht ins Ziel zu kommen. Allerdings hatten es ausgerechnet die letzten drei Kilometer wahrlich in sich. Es ging über einen Hohlweg circa 250 Höhenmeter aufwärts, steil und sehr unregelmäßig, ich hatte das Gefühl das dauerte ewig, kam in keinen Rhythmus mehr! Aber irgendwann sah ich dann doch ein paar Fahnen und mit Erleichterung stellte ich fest, dass ich am Hochrindl Parkplatz stand und nur mehr die letzten paar Meter ins Ziel zum JUFA Nockberge hochlaufen musste. Hier ein paar Bilder vom Event-Gucker, eigene Fotos habe ich diesmal während dem Rennen nicht gemacht:

Ich hörte schon von weitem Harry, den genialen Moderator im Ziel, der mich als Last-Finisherin ankündigte. Ich muss euch ehrlich sagen, ich erlebte den besten Zieleinlauf meines bisherigen Läuferlebens, Gänsehaut pur. Es wurde gejubelt und geklatscht, so viele Leute standen im Zielbereich, obwohl der erste Läufer schon drei Stunden vor mir im Ziel war. Und das ist es was bei den Trailveranstaltungen einfach so genial ist. Alle gratulierten sich gegenseitig, jeder ist froh, wenn alle gut ins Ziel kommen und die Strecke gut hinter sich bringen. Ich war noch eine Viertelstunde unter der Zielzeit und bin mit meiner persönlichen Leistung wirklich sehr zufrieden.

Hier die Aufzeichnung meiner Suunto Ambit 3 Peak:

Nockberge Marathon
Nockberge Marathon

Nach ein bisschen Smalltalk mit den anderen LäuferInnen, einer angenehmen Dusche und einem wohlverdienten Bierchen stand dann noch die Siegerehrung am Programm, die schön zügig durchgeführt wurde. Immerhin war es ja noch nicht ganz vorbei und ich begab mich wieder ins Tal für eine weitere erholsame Nacht und begann mich erst jetzt mit dem Gedanken zu beschäftigen, dass da noch ein drittes Rennen am Plan stand!

Also ging es am Sonntag nochmal rauf auf den Berg, der „Hochrindltrail“ mit 19 km und 600 hm musste noch absolviert werden. Und meine Freude an diesem Tag war einfach nur riesig. Ich hatte schon Spatzen, aber keine Schmerzen, fühlte mich ausgeruht und traf viele Bekannte im Startbereich. Einige Kärntner Läufer hatten sich Zeit genommen um am Sonntag zumindest den letzten Bewerb mitzumachen und so wurde aus dem Traillauf ein Trailfest 🙂 Es standen um 09.00 Uhr an diesem Tage 88 LäuferInnen am Start, einige also sehr ausgeruht. Das merkte man auch gleich beim Tempo 😉 Mein Ziel war einfach so lange zu laufen wie es geht und zu gehen wenn es nicht mehr geht. Die erste Schleife ging über Forst- und Wanderwege erst mal bergab und dann leicht bergauf, so kam ich gut ins Laufen und konnte bergab sogar einige Läufer überholen. Nach gut 6 km war aber Schluss mit lustig, denn dann standen wir bei der Talstation eines Sesselliftes und hatten 2 km mit über 200 hm über eine Skipiste vor uns! Mentaltraining pur, ein Schritt nach dem anderen und auch dieser Hügel war bald überwunden. Vom Hochrindl Kegel mit 1.758 m Seehöhe hinunter konnte ich wieder schön Tempo aufnehmen. Die Strecke führte beim JUFA Nockberge vorbei hinunter auf den Parkplatz und dann auf den Beginn der Marathon Strecke vom Vortag. Dank Nicole gibt es auch ein paar Action-Fotos:

Nach 13 km bogen wir Richtung Kerschbaumerhütte ab, wo noch einmal eine Labestation wartete. Die Energiereserven wurden mit Cola und Iso-Riegel noch ein letztes Mal aufgefüllt. Die letzten 6 km waren  ein Genuss zu laufen. Über einen schönen Wald- und Wanderweg ging es zurück bis zur Forststraße, und zum Abschluss hieß es zum fünften Mal an diesem Wochenende den Zielhügel hinauf. Ich war so aufgeputscht, dass ich den sogar noch locker laufen und im Ziel noch einmal den Applaus genießen konnte.

Unglaublich, ich hatte es geschafft 🙂 Drei Tage – drei Trails! Nach der wohlverdienten Dusche im JUFA Nockberge gönnte ich mir dann eine Pizza, dazu ein Bierchen und wartete mit alten und neuen Trailfreunden auf die Siegerehrung. Leider sind Trailveranstaltungen noch immer eine Männerdomäne, vor allem die längeren Strecken. In der Gesamtwertung bei den Damen waren wir zu viert und ich freute mich riesig über meinen dritten Platz und die damit verbunden Preise sowie eine schöne Trophäe aus Zirbenholz. Ich hoffe, wenn der Jolsport Run Kärnten nächstes Jahr wieder statt findet mit mehr Damen am Start zu stehen 🙂 Die Trails brauchen einfach noch mehr mutige Frauen!

Zur Veranstaltung möchte ich noch sagen, dass das Team von Jolsport rund um Sonja und Arnold eine Topleistung gebracht hat. Die Strecken waren bestens markiert (gefährliche Schneefelder wurden durch Umleitungen entschärft), die Labestationen von freundlichen und motivierenden Helfern bedient, die Siegerehrungen gut durchgezogen, die Finishergeschenke können sich echt sehen lassen (Softflasche, T-Shirt, Socken) und die Infrastruktur vor Ort war perfekt. Das einzige was ich für das nächste Jahr noch vorschlagen möchte ist an den letzten Labestationen auch Salziges anzubieten wie Salzstangen, Brezen, Wurst, Käse, Brot. DANKE!

Mein Fazit: Eine tolle neue Trail-Veranstaltung in Kärnten, ich hoffe es gibt sie noch viele Jahre. Super Organisation, viele Goodies und total schöne, abwechslungsreiche Strecken. Jetzt braucht es nur noch mehr StarterInnen! Dann wird die Hochrindl zum Trailrunning-Paradies 🙂

 

2019 Anmeldung offen
Anmeldung für 2019 ist geöffnet 🙂

 

Welche Laufveranstaltung war für euch so etwas Besonderes? Vielleicht gibt’s ja Tipps für neue Laufziele?

 

Keep on running

and be fearless

Eure Trailbirdie

 

Photocredits: Event-Gucker, Nicole Metz, trailbirdie