Ein spontanes Abenteuer

Manchmal gibt es Erlebnisse, die muss ich einfach sofort niederschreiben. Und heute ist mir genau so etwas passiert! Vor zwei Wochen war ich dienstlich in Friuli Venezia Giulia unterwegs und war dort an den Laghi di Fusine (Fusine Seen). Leider war das Wetter damals nicht so gut, daß ich beschloss bei schönem Wetter nochmal zu kommen, um mir die Trails in der Region etwas anzusehen.

Der Alpe Adria Trail geht direkt bei den Laghi di Fusine vorbei und ich beschloss heute den Abschnitt des Trails zu laufen. Ich hatte mich mit einer Wanderkarte ausgestattet und mir im Vorfeld die Strecke im Alpe Adria Trail Guide angeschaut. Das Schöne, von Klagenfurt aus ist man mit dem Auto in knapp einer Stunde am Ausgangspunkt. Ich fand auch gleich den ersten Wegweiser des Trail und lief Richtung Rifugio Zacchi. Die Natur um die von Gletschern entstandenen Seen ist einfach traumhaft. Man muss schon sehr aufpassen, es sind sehr viele Wurzeln und Steine am Weg. Auch sind an Wochenenden viele Touristen unterwegs. Am zweiten See angekommen ließ ich mich durch diese Naturschönheiten wohl etwas in Gedanken abtreiben und bemerkte leider gar nicht, daß ich vom Weg abgekommen war.

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Lago di Fusine superiore

Nach einer Weile bemerkte ich meinen Irrtum. Es war zwar immer noch ein markierter Wanderweg auf dem ich mich befand, aber das Alpe Adria Zeichen fand ich nicht mehr. Ich nahm also meine Karte zur Hand und beschloss den Weg weiter zu laufen. Laut meiner Schätzung müsste ich den Trail wieder kreuzen. Nun denn, ich lag falsch. Es ging steil bergauf, der Weg war auch sehr eng und irgendwie hatte ich keine Lust diesen Weg hinunter zu nehmen.

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Blick nach oben (nein, ich war nicht dort ganz oben!)

Nach guten eineinhalb Stunden war ich endlich auf einem Plateau angelangt. Es gab dort auch eine Wegkreuzung mit Hinweisen, aber ich fand keine auf meiner Karte verzeichneten Namen, die auch nur in der Nähe von Refugio Zacchi oder dem Alpe Adria Trail waren. Zu meinem Glück war dort aber auch eine Forststraße und ich beschloss diese nach oben zu gehen, denn das sollte die Richtung sein, die mich wieder zu den Seen brachte. Am Ende der Straße war die Aussicht wunderschön!  Gut, daß ich dort hin gegangen bin.

Allerdings, wie gesagt, es war das Ende der Straße! Ich stärkte mich ein wenig (ein Vorteil ist es immer genug zu Trinken und was zu Essen dabei zu haben, wenn man sich auf ein Abenteuer einlässt!) und lief die Forststraße hinunter. Mein Plan war nun einfach entlang der Straße nur nach unten zu laufen.

Irgendwann musste ich doch auf Zivilisation stoßen und dann würde ich mir Gedanken machen, wie es weiter ging. Und so war es auch. Dank meiner Suunto Ambit Peak 3 inklusive Kompass wusste ich in welche Richtung ich mich bewegen musste. Bergablaufen war zwar nicht auf meinem Plan, aber so konnte ich es gut trainieren, denn immerhin ging es jetzt fast eine Stunde bergab! Langsam hörte ich das Geräusch von Wasser und befand mich auch bald an einem Wasserlauf. Das war das nächste Highlight für mich, denn wo das Wasser hinfliest dort werde ich auch Menschen treffen 🙂

Nach gut zweieinhalb Stunden unterwegs sah ich endlich Asphalt. Normalerweise nicht unbedingt das was ich suche, aber in dem Fall wirklich positiv. Ich lief auf der Straße wieder bergauf und traf endlich wieder auf die Zeichen des Alpe Adria Trails! Von da an waren es dann nur mehr drei Kilometer und schon war ich wieder in vertrauter Umgebung. Anhand des Waldes und der Steine erkannte ich, daß ich nicht weit von den Seen entfernt sein konnte und bald darauf glitzerte es türkis durch den Wald. Ich war wirklich erleichtert so gut wieder zurück gefunden zu haben.

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Etwas erleichtert war ich dann doch

Meine Füße konnte ich in dem kristallklaren Wasser etwas abkühlen und nach einer wohlverdienten Belohung in dem kleinen Gasthaus am See erkundete ich noch ein bißchen die Landschaft. Ich fand auch die Stelle, an der ich mich verlaufen hatte 😉 Also, ich muss wieder hin. Das nächste Mal auf dem richtigen Trail und mit Labestation Rifugio Zacchi 🙂

Strecke
Die Strecke

Da ich mich in den Bergen auskenne und weiß, wie ich mich verhalten muss kann ich schon mal so ein Abenteuer eingehen. Auch schaue ich immer, daß ich die passende Ausrüstung dabei habe. Ansonsten würde ich euch raten bei Verlaufen den Weg zurück zu nehmen. Im absoluten Notfall hätte ich immer noch die Trackback Funktion meiner Suunto aktivieren können.

In dem Sinne: Keep on running and be fearless!

Eure Trailbirdie

3 Gedanken zu “Ein spontanes Abenteuer

  1. gailtalontour 30. Juni 2016 / 12:03

    du bist ja ganz eine Wilde 😉 aber die Fotos sind toll, habe soeben festgestellt dass ich auch wieder einmal zu den Laghi di Fusine muss um Fotos zu machen. Den waghalsigen Trail werde ich jedoch auslassen und nur ein wenig wandern ✌🏼️

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    • trailbirdie 30. Juni 2016 / 12:25

      Danke Anita! Unbedingt, die Gegend ist ein Traum, da kannst echt bei jedem Wetter super Fotos machen 🙂 Viel Spaß beim Wandern!

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